Nachdem der Festakt zum 40. Geburtstag der THW-Bundesvereinigung (THW-BV) im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, holte die Vereinigung den Festakt nach.
Sicherheit habe viele Farben und sei nicht nur blau, sagte der scheidende Präsident der THW-Bundesvereinigung, Marian Wendt, mit Blick auf die Sicherheitsarchitektur in Deutschland. Dennoch nehme das THW eine wichtige Rolle in der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr ein. Er verwies dabei auf das vergangene und das laufende Jahr als die einsatzstärksten Jahre seit der Gründung des Hilfswerks. Es wurden drei Einsatzlagen bestehend aus der Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe und der Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gleichzeitig bearbeitet.
In diesem Zusammenhang würdigte Wendt die Verdienste des früheren Präsidenten der THW-Bundesvereinigung Johannes Gerster, der im vergangenen August verstarb. Ohne Gerster würde es das THW in seiner jetzigen Form nicht geben. Er habe als Erster erkannt, dass das THW fest in der Politik verankert werden muss. Außerdem machte er sich für die Eigenständigkeit des Hilfswerks in den 1990er-Jahren stark.
Aber auch in Zukunft brauche es jemanden, der den Finger in die Wunde lege und auf das THW aufmerksam mache, so Wendt. Trotz der vielen angestoßenen Beschaffungsprogramme müsse die Finanzierung weiterhin gewährleistet werden. Es gebe noch viel zu tun, zeigte sich Wendt überzeugt. Es brauche weiterhin eine Verknüpfung von THW, Gesellschaft und Politik.
Kein Mittel zum Zweck
Die Aufgabe des Verknüpfens sei die Hauptaufgabe der Bundesvereinigung, sagte Stephan Mayer (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, bei seiner Laudatio. Die Bundesvereinigung sei kein Mittel zum Zweck, sondern immer Mittler, Fürsprecher und Anwalt für das THW in der Politik, in den Ministerien, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Mayer hob jedoch hervor, dass es niemals nur um die Erhöhung der Haushaltsmittel gehen dürfe, sondern dass immer in die Politik und Gesellschaft hineingewirkt werden müsse, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Bündnis90/Die Grünen) hob die Mittlerrolle der Bundesvereinigung in ihrer Ansprache hervor. Auch der Innenminister von NRW, Herbert Reul (CDU), würdigte das Engagement des THW in seiner Laudation und zeigte sich dankbar, dass man einen so starken Partner an seiner Seite habe.
Ehrung der „Grand Dame des THW“
Als krönender Abschluss des Festaktes wurde Siglinde Schneider-Fuchs mit der THW-Nadel in Gold der Bundesvereinigung geehrt. THW-BV Vizepräsident Christian Herrmann würdigte das Engagement und die Arbeit der „Grand Dame des THW“, wie er sie bezeichnete. Schneider-Fuchs engagiert sich seit über 60 Jahren für das THW. Schon in den 1980er-Jahren erkannte Sie die Notwendigkeit der THW-Bundesvereinigung und war seitdem als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit tätig. Sie entwickelte u. a. Ideenwettbewerbe, um weiteren Nachwuchs zu motivieren, trieb die Idee der Ehrenplakette „Dank und Anerkennung“ voran und zeigte sich gegenüber der Politik als hartnäckige Fürsprecherin für das THW.