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StartSicherheitRiesige wirtschaftliche Schäden durch OK

Riesige wirtschaftliche Schäden durch OK

Die Organisierte Kriminalität (OK) in Deutschland sorgt weiterhin für enorme wirtschaftliche Schäden. Der kriminelle Schaden betrug im vergangenen Jahr über 800 Millionen Euro. Bei den durch die Täter kriminell erlangten Vermögenswerten konnten über eine Milliarde Euro festgestellt werden. Das geht aus dem „Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2020“ hervor, das vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht wurde.

Im Berichtsjahr 2020 führte die Polizei 594 Ermittlungsverfahren gegen (2019: 579) OK-Gruppierungen, von denen der Großteil (70,7 Prozent) aus bis zu zehn Tatverdächtigen und fast ein Drittel (27,3 Prozent) aus elf bis 50 Tatverdächtigen bestand. Die größte Gruppierung umfasste 158 Personen. 2019 waren 579 OK-Verfahren geführt worden.

Die kriminell erlangten Vermögenswerte der Täterinnen und Täter stiegen um 58 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro an (Vorjahr: 644 Millionen Euro). Ein Anstieg war ebenfalls bei dem wirtschaftlichen Schaden zu verzeichnen, den die Kriminellen mit ihren Taten verursachten. Er betrug vier Prozent auf 837 Millionen Euro (Vorjahr: 803 Millionen Euro).

Fast immer auch Finanzermittlungen

Im vergangenen Jahr wurden in rund 91 Prozent der Fälle (540 von 594 OK-Gruppierungen) ermittlungsbegleitende Finanzermittlungen durchgeführt, um so die finanziellen Verhältnisse der tatverdächtigen Personen aufzuhellen und anschließend deren kriminell erwirtschaftete Vermögenswerte einzuziehen. In rund 41 Prozent der Fälle (245 von 594 OK-Gruppierungen) wurden Geldwäscheaktivitäten zur Verschleierung der Herkunft kriminell erwirtschafteter Vermögenswerte festgestellt.

Mehr als ein Drittel (40 Prozent) der OK-Gruppierungen handelt mit Betäubungsmitteln. So bildet der Anteil der Rauschgiftkriminalität mit 240 Ermittlungsverfahren den größten Deliktsbereich. Zu den weiteren Hauptdeliktsbereichen zählen die Kriminalität in Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben, wie zum Beispiel Betrugsdelikte (92 Ermittlungsverfahren), sowie die Eigentumskriminalität (74 Ermittlungsverfahren). Die Anzahl der Tatverdächtigen ist im Jahr 2020 mit 6.529 Personen leicht gesunken (2019: 6.848 Tatverdächtige). Gleichwohl hat die Polizei überwiegend im Bereich der organisierten Rauschgiftkriminalität eine Zunahme an bewaffneten Tatverdächtigen festgestellt. Ein Großteil der OK-Gruppierungen agiert international. 433 Verfahren (72,9 Prozent) wurden 2020 mit grenzüberschreitender Tatbegehung gemeldet.

Der geschäftsführende Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU) erklärte zu den Zahlen des Lagebildes, das in Gänze hier nachgelesen werden kann: „Der Druck auf die Organisierte Kriminalität ist in Deutschland heute so hoch wie nie. Im Jahr 2020 führten die Sicherheitsbehörden fast 600 Ermittlungsverfahren. Dabei ging es um erbeutetes Vermögen im Wert von mehr als einer Milliarde Euro. Wenn wir das kriminell erlangte Vermögen einziehen, treffen wir die Kriminellen da, wo es am meisten weh tut. Kriminalität darf sich für niemanden lohnen! Wir dulden keine rechtsfreien Räume, weder analog noch digital.“

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