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StartDigitalesStreit um IT-Sicherheit des E-Rezepts

Streit um IT-Sicherheit des E-Rezepts

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat sich aus dem Test-Rollout des E-Rezepts zurückgezogen. Sie wirft dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) vor, das Verfahren zu blockieren. Der wiederum kritisiert, dass die Authentifizierungs-Verfahren des E-Rezepts nicht auf dem Stand der Technik seien und die KVWL seine konstruktiven Vorschläge nicht umsetzen wolle.

Seit zwei Monaten testen rund 250 Arztpraxen in Westfalen-Lippe das E-Rezept. Dabei war vorgesehen, dass Patientinnen und Patienten sich durch das Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) authentifizieren. Doch nun stoppt der KVWL die Akquise. Die Vereinigung beschuldigt den BfDI, Ulrich Kelber, den Einsatz der eGK bei dem Verfahren abgelehnt zu haben. „Die vom Bundesdatenschützer erteilte Ablehnung des eGK-Wegs bedeutet eine eklatante zusätzliche Verzögerung bis Mitte 2023“, kritisiert KVWL-Vorstand Thomas Müller. „Denn jetzt sind zusätzliche technische Anpassungen in den Apotheken-Verwaltungssystemen und in den Konnektoren für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur erforderlich.“

Kelber widerspricht. Er habe ein anderes Verfahren im Hintergrund angemahnt. Das von der KVWL genutzte Verfahren sei nicht auf dem Stand der Technik. Ein Hack sei zu leicht möglich, wodurch die Daten und damit die Rechte und Freiheiten von Bürgerinnen und Bürgern in Gefahr seien. „Neue Funktionalitäten müssen Standardanforderungen an IT-Sicherheit erfüllen und dürfen nicht dem unberechtigten Zugriff auf den gesamten Bestand der E-Rezepte Tür und Tor öffnen“ erklärte der BfDI. „Eine Umsetzungszeit von sechs Monaten ist dabei in der Softwareentwicklung durchaus üblich und notwendig.“

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