„Unsere Gesundheitsexpertinnen und -experten rechnen mit einem weiteren Anstieg an Infektionen in diesem Monat“, erklärt Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha. Daher werden im Ländle bis auf Weiteres die Personaluntergrenzen in Kinderkliniken ausgesetzt.
Aktuell erkranken immer mehr Kinder am Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), was eine angespannte Versorgungslage in den Kinderkliniken verursacht. Die Atemwegserkrankung kann schwere Lungenentzündungen auslösen und ist besonders für Frühgeborene, Säuglinge sowie Kleinkinder aber auch Erwachsene mit Vorerkrankungen gefährlich. Bereits vergangene Woche hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt, dass das Einhalten der Personaluntergrenzen-Verordnung an Kinderkliniken bis auf Weiteres nicht kontrolliert werden müsse.
Derzeit gebe es noch 97 freie Intensivbetten an den Kinderkliniken in Baden-Württemberg, so Lucha, dennoch sei die Lage angespannt, weswegen man die stationsbezogene Mindestanzahl von Pflegekräften zur Versorgung einer festgelegten Anzahl an Patientinnen und Patienten aussetzen will. „Wir halten diesen Schritt für angebracht, um die Versorgung der kleinen Patientinnen und Patienten weiter zu gewährleisten“, ist sich der baden-württembergische Gesundheitsminister sicher. Bereits während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass die Aussetzung dieser Untergrenzen ein geeignetes Mittel sei, um die Kapazitäten der Kliniken kurzfristig zu erhöhen.