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StartSicherheit450 antisemitische Vorfälle bis Juni in Berlin

450 antisemitische Vorfälle bis Juni in Berlin

Insgesamt 450 antisemitische Vorfälle dokumentierte die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Berlin von Januar bis einschließlich Juni 2022. Das sind weniger Vorfälle als im ersten Halbjahr 2021, als dem Projekt für den gleichen Zeitraum 574 antisemitische Vorfälle inklusive Nachmeldungen bekannt wurden.

Im ersten Halbjahr 2022 ereigneten sich neun Angriffe, zehn gezielte Sachbeschädigungen, zehn Bedrohungen und 417 Fälle verletzenden Verhaltens. Darüber hinaus hat die Informationsstelle Kenntnis über vier antisemitische Massenzuschriften. Zu den 417 Fällen verletzenden Verhaltens zählen 17 Versammlungen, auf denen antisemitische Inhalte dokumentiert wurden.

97 Einzelpersonen sind im ersten Halbjahr tätlich angegriffen, bedroht oder auf andere Weise antisemitisch angefeindet worden. Von dieser Gesamtzahl waren 78 Personen jüdisch, israelisch oder wurden als solche adressiert, bei den anderen handelte es sich unter anderem um Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, von Parteien, der Presse, der Polizei oder um Personen, deren Hintergrund unbekannt ist. In 261 Vorfällen richteten sich die antisemitischen Anfeindungen gegen jüdische oder israelische Institutionen.

Das Internet und insbesondere Soziale-Medien macht die RIAS als mehrheitlichen Tatort (66 Prozent) aus. Für die physisch verübten Taten hingegen lässt sich kein überwiegender Tatort ausmachen. Die RIAS führt Vorfälle in alle zwölf Berliner Bezirken auf. Zumeist ereigneten sich die Vorfälle bei Alltagstätigkeiten, wie Einkaufen oder der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Knapp ein Viertel aller Vorfälle im ersten Halbjahr 2022 hatte einen Bezug zur Corona-Pandemie und zu den staatlichen Eindämmungsmaßnahmen.   

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