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Österreich beklagt 369 Verkehrstote im Jahr 2022

369 Menschen mussten 2022 auf österreichischen Straßen ihr Leben lassen. Abgesehen von den beiden „Corona-Jahren“ 2020 und 2021 stellt dies die geringste Zahl an Verkehrstoten und die drittniedrigste Opferzahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 dar. Das Innenministerium führt die positive Entwicklung auf verschiedene Maßnahmen zurück.

Im Jahr 1972 erreichte die Statistik mit 2.948 tödlich Verunfallten einen Höchststand. Obwohl sich die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge seitdem nahezu verdreifacht hat, verloren im Vergleich zu 1972 im Jahr 2022 etwa 2.500 Menschen weniger ihr Leben auf Österreichs Straßen. Auch der Zehnjahrestrend ist rückläufig.

Das Innenministerium führt diese Entwicklung auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurück. Zu nennen seien hier u. a. Verkehrserziehung bei Kindern, die Verkehrssicherheitsberatung in den Schulen und die Verkehrsüberwachung durch die Polizei.

Neben der Gesamtzahl der Toten gehen aus der Statistik auch die Hauptunfallursachen und die Verkehrsmittel der Verunfallten heraus.    

Vor allem ältere Menschen verunglücken tödlich

Bei tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2022 verloren 179 Pkw-Insassen, 55 Motorradfahrer (davon zehn mit Leicht-Motorrädern), 21 Lkw-Insassen (davon 18 im Klein-Lkw), jeweils drei Führende eines Microcar oder Traktors und eine Person, die einen Omnibus lenkte, ihr Leben. Daneben verstarben 49 Fußgänger, 40 Radfahrerinnen und Radfahrer (davon 20 mit Elektro-Fahrrädern), acht Mopedfahrerinnen und fahrer, sechs Unfallbeteiligte mit Seniorenmobilen und vier Nutzerinnen und Nutzer von E-Scootern im Jahr 2022 bei Verkehrsunfällen. Aus diesen Zahlen geht ein Anstieg der getöteten Pkw-Insassen, der Fußgänger und der Lkw-Insassen hervor. Hingegen ist die Zahl der getöteten Fahrerinnen und Fahrer von Motorrädern, Leichtmotorrädern und Fahrrädern sowie Mopedführenden rückläufig.

Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten Unachtsamkeit/Ablenkung (25,6 Prozent), nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (22,7 Prozent), Vorrangverletzung (19,8 Prozent), Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer (7,8 Prozent), Fehlverhalten von Fußgängern (5,1 Prozent), Überholen (4,9 Prozent), Missachtung von Geboten/Verboten (4,0 Prozent), mangelnder Sicherheitsabstand (2,6 Prozent) und Übermüdung (2,6 Prozent). Alkoholisierung war bei 5,2 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben.

Gegenüber 2021 sind weniger Unfälle ausgelöst durch Alkohol, Missachtung von Geboten/Verboten, nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit und Übermüdung zu verzeichnen. Bei den Hauptursachen Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer, mangelnder Sicherheitsabstand, Unachtsamkeit/Ablenkung und Vorrangverletzung stiegen die Zahlen hingegen an.

Mit etwa zehn Prozent ereignet sich eine Minderheit der fatalen Verkehrsunfälle auf Autobahnen. Zu tödlichen Unfällen müssen die Rettungskräfte überwiegend auf den ehemaligen Bundesstraßen (130 Getötete), Landesstraßen (114) und sonstigen Straßen (91) ausrücken.

Bei der Altersstruktur der Verunfallten zeichnet sich ein deutliches Bild ab. Mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten (152 oder 41,2 Prozent) waren zum Unfallzeitpunkt 60 Jahre oder älter, 52 davon (14,1 Prozent aller Getöteten) sogar älter als 80 Jahre. In der Altersgruppe der 17 bis 29-Jährigen kamen im abgelaufenen Jahr 62 Personen (16,8 Prozent aller Verkehrstoten) bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit angedacht

Die Polizei plant ihre Präsenz an unfallträchtigen oder gefährlichen Stellen zu erhöhen. Verhandelt wird zudem ein sogenanntes “Raserpaket“, um gezielt gegen Verkehrssünder zu wirken. „Dieses Raserpaket ist ein wichtiger Schritt im entschlossenen Vorgehen gegen die Roadrunnerszene“, äußerte sich Innenminister Gerhard Karner. Im Jahr 2023 werde man außerdem einen Schwerpunkt bei der Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger setzen. Gerade der Radfahrverkehr habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen und bedürfe daher besonderer Aufmerksamkeit.

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