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StartSicherheit„Es bleibt uns nichts anderes übrig“

„Es bleibt uns nichts anderes übrig“

Der Straßenverkehr verursacht 65 Prozent der Treibhausgasemissionen. Das muss sich ändern, die Kohlenstoffdioxid-Ausstöße der Fahrzeugflotten müssen reduziert werden. Das gelte auch für die Polizeien, meint Dr. Kerstin Schmidt von der Technischen Universität (TU) Braunschweig.

Da der Verbrennungsmotor bis 2030 bei den Fahrzeugneuzulassungen verschwunden sein werde, konstatiert die stellvertretende Leiterin des Lehrstuhls für Produktion und Logistik: „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf rein-batterieelektrische Fahrzeuge umzusteigen.“ Zugleich rät sie davon ab, auf Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge zu setzen. Diese seien deutlich teurer als rein-batterieelektrische. Das gelte sowohl für die Beschaffung als auch für den Betrieb und die Unterhaltung. Wichtig sei auch, die Ladeinfrastruktur an die jeweiligen Bedingungen vor Ort anzupassen. So bräuchten polizeiliche Dienststellen in (sehr) ländlichen Bereichen eine andere Ladeinfrastruktur als städtische Polizeidienststellen, weil die Mindestreichweiten auf dem Land deutlich höher seien. Ganz spezielle Lademöglichkeiten benötige zudem die Autobahnpolizei, erläuterte Marcel Sander, ebenfalls von der TU Braunschweig. Hier stehen die Verantwortlichen noch vor einigen Herausforderungen Allgemein gelte aber schon: Elektrofahrzeuge können konventionell betriebene Fahrzeuge bereits vollständig ersetzen. Dies gelte ganz besonders in den Bereichen Ermittlungs- und Stabsdienst der Polizei.

Wichtig sei dabei zu beachten: „Standzeit ist Ladezeit!“ Das betonte Oliver Suckow von der niedersächsischen Polizei. Er plädiert dafür, eher in größere Fahrzeugbatterien als in Schnellladeinfrastruktur zu investieren. Als weitere Herausforderungen der Zukunft identifiziert Suckow u. a. den Datenschutz bei E-Fahrzeugen sowie den Umgang mit verunfallten Wagen mit einer derartigen Antriebsart.

Spätestens 2040 klimaneutral

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte: „Bis spätestens 2040 soll Niedersachsen klimaneutral werden. Dieses Ziel werden wir mit einem ganzen Bündel aus Maßnahmen erreichen, wie beispielsweise dem im Koalitionsvertrag verankerten Mobilitätsmanagement.“ Dieses sehe einen deutlichen Fokus auf der Elektrifizierung des Landesfuhrparks vor. Mit Blick auf die Landespolizei unterstrich die Sozialdemokratin: „Von den etwa 2.800 Polizeifahrzeugen des täglichen Dienstes sind schon jetzt bereits 540 elektrifiziert. Nach der kompletten Umsetzung der ökologischen Fuhrparkerneuerung wird die Polizei Niedersachsen Ende 2023 über 700 Elektrofahrzeuge im Bestand haben – ein wichtiges Signal für eine klimaneutrale Zukunft.“

Und der Präsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD), Uwe Lange, erklärte: „Mit ambitionierten Initiativen und Beschaffungsprojekten haben wir uns mittlerweile eine gute Ausgangsbasis erarbeitet.“ In der aktuellen Hochlaufphase der Elektromobilität komme es nun entscheidend darauf an, den Wissenstransfer und den fachlichen Austausch bei allen Verantwortlichen, auch denen in der Polizei, weiter zu intensivieren.

1 Kommentar

  1. Sehr kompetent und zukunftsorientiert, was besonders wichtig und dringlich ist!
    Gut, dass die Polizei auch mit einbezogen wird und damit ihrer Vorbildfunktion gerecht wird.

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