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StartSicherheitOrganisierte Kriminalität auf dem Vormarsch

Organisierte Kriminalität auf dem Vormarsch

Organisierte Kriminalität stellt zunehmend ein Problem für die Sicherheit in Europa dar. Hinweise verdichten sich, dass das Ausmaß der Gewalt im Zusammenhang mit diesen kriminellen Netzwerken zunimmt. Im Rahmen der fünfzigsten Europäischen Regionalkonferenz Interpols sollen Lösungsstrategien erarbeitet werden.

Neben dem Drogenhandel zeigen die Ergebnisse des Interpol-Berichts „Global Crime Trend 2022“, dass Geldwäsche und Cyber-Kriminalität bzw. cyber-gestützte Verbrechen ebenfalls ganz oben auf der Liste der Sorgen der europäischen Strafverfolgungsbehörden stehen. Zur Datengenese führte Interpol Umfragen in den Polizeibehörden der 195 Mitgliedsländern der Organisation durch. Geldwäsche steht an zweiter Stelle der von den Mitgliedsländern in der Region am häufigsten als „hoch“ oder „sehr hoch“ eingestuften Kriminalitätstendenzen. Darüber hinaus zeichnet sich beim Finanzbetrug ein vergleichbares Bild ab. Um besagte Finanzbetrügereien durchzuführen, bemühen Kriminelle zunehmend Online-Tools. Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie sei dieser Trend zu beobachten.

Zusätzlich gäbe die Einschätzung der Entwicklung der sexuellen Ausbeutung und des Missbrauches von Kindern im Internet Anlass zur Sorge. Denn 76 Prozent der befragten Polizeibeamtinnen und Beamten aus Europa erwarten steigende Fallzahlen in den kommenden drei bis fünf Jahren. Angesichts dieser Tatsache ist es wenig überraschend, dass der Bericht steigende Nachfrage nach Livestreaming-Missbrauch feststellt. Es sei anzunehmen, dass die Pandemie diesen Trend weiter verstärkt habe. Zentrum des Missbrauchs von Kindern per Livestreaming sei weiterhin Südostasien. Dennoch wurden kürzlich auch Fälle in der Europäischen Union aufgedeckt.  

Internationale Kriminalität länderübergreifend bekämpfen

„Wir erleben weiterhin Rekordbeschlagnahmungen an den europäischen Grenzen und Häfen und einen entsprechenden Anstieg von Gewaltverbrechen, Korruption und Geldwäsche in einem noch nie dagewesenen Ausmaß“, erklärt Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock. Diese Verbrechen bedrohten nicht nur die Sicherheit in der Region, sondern hätten auch Auswirkungen auf den Rest der Welt, führt Interpol-Präsident Ahmed Naser al-Raisi weiter aus. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Zahlen wider. Im vergangenen Monat gab Interpol seine bisher größte Operation gegen den Waffenhandel bekannt. Bei dieser seien mehr als 14.000 Verdächtige in ganz Mittel- und Südamerika verhaftet. Darüber hinaus stellten die Sicherheitsbehörden illegale Drogen im Wert von 5,7 Milliarden US-Dollar sicher.

Da viele Netzwerke der Organisierten Kriminalität sich über mehrere Kontinente erstreckten, sei internationale Zusammenarbeit im Rahmen von Interpol das einzige Mittel, um dieser zu begegnen.

Interpol findet in Mazedonien zusammen

Die dreitägige Konferenz vom 8. Bis zum 10. Mai 2023 bringt mehr als 140 Teilnehmer aus 53 Ländern in Europa und darüber hinaus zusammen. Sie findet in Ohrid, Nordmazedonien, statt, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen als Interpol-Mitglied feiert.

„In den vergangenen 30 Jahren haben wir durch unsere Mitgliedschaft in der größten Polizeiorganisation der Welt unser Engagement und unsere Bereitschaft zur globalen polizeilichen Zusammenarbeit unter Beweis gestellt“, sagte Oliver Spasovski, Innenminister der Republik Nordmazedonien, auf der Eröffnungszeremonie der Konferenz.

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