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StartDigitalesBund-ID für alle Online-Leistungen

Bund-ID für alle Online-Leistungen

Obwohl die Bund-ID bereits 2019 eingeführt wurde, ist sie erst mit der Einmalzahlung an Studierende im März 2023 in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) möchte die Erkenntnisse nun nutzen, um die Anwendungsmöglichkeiten des Nutzerkontos des Bundes weiter auszubauen. Daneben laufen die Planungen zur Implementierung der Smart-eID auf Hochtouren.

Dr. Markus Richter, Bundes-CIO und Staatssekretär im BMI, erklärte im GovTech Campus in Berlin, dass die Bund-ID zukünftig als zentrales Instrument der Verwaltungsdigitalisierung genutzt werden solle. Dafür solle das Konto auch dafür verwendet werden, digitale Anträge auf Länder- und Kommunenebene zu stellen. Bisher könne die Bund-ID nur für ausgewählte Leistungen, wie z. B. BAföG Digital und ElterngeldDigital genutzt werden, erklärte Richter. Um die Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten zu ermöglichen, sei man aktuell mit den Ländern in Gespräch.

Um das höchste Schutzniveau für Antragstellungen bei der Bund-ID zu nutzen (insbesondere bei Finanzleistungen des Staates), wird die eID-Funktion des Personalausweises benötigt. Der Jurist bekräftigte, dass der „Online-Ausweis zusammen mit der Bund-ID die sicherste Identifikationsmethode im Netz“ darstelle. Durch die Zwei-Faktor-Authentisierung würde zusammen mit der hardwarebasierten Sicherheitsarchitektur das Schutzniveau „hoch“ garantiert werden. Der Name „Bund-ID“ hingegen, sei nicht auf ewig in Stein gemeißelt. So schlug im März diesen Jahres der rheinland-pfälzische Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer (SPD) die nutzerfreundliche „Deutschland-ID“ als Namen vor. Sollten perspektivisch mehr Leistungen für die Landes- und Kommunen dazukommen, wäre man in der Umbenennung des Kontos flexibel, erklärte Ernst Bürger,  Leiter der Abteilung „Digitale Verwaltung; Steuerung OZG“ im BMI. Positionsgemäß ist Bürger Fan der eiD-Funktion: „Das liegt aber auch am hohen Schutzniveau und der Abbruchquote anderer Identifikationsverfahren. Beim Video-Ident  werden etwa die Hälfte der Authentifizierungsversuche abgebrochen“, erklärte der Abteilungsleiter aus dem BMI.

Schub für eID durch Energiepreispauschale

Durch das Entlastungspaket aus der Energiepreispauschale bekam die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises einen großen Auftrieb, erklärte Richter: „In diesem Jahr haben etwa 840.000 Identifizierungen über eID stattgefunden. Im gesamten letzten Jahr waren es etwa 500.000“. Richter gestand, dass die Skalierung der Website für die Bund-ID durch das enorme Interesse an seine Grenzen gestoßen sei: „Die Server waren zu diesem Zeitpunkt nicht auf dieses enorme Interesse ausgelegt.“ Insgesamt 2,7 Millionen Bund-IDs seien in den letzten Wochen und Monaten ausgestellt worden, resümierte Richter im April auf dem Digitalen Staat.

Als weiteres Großprojekt steht die Smart-eID in den Startlöchern. Damit könnte die eID-Funktion des Personalausweises zukünftig ohne den Personalausweis (nach einmaliger Registrierung mithilfe der physischen Karte) genutzt werden. Bisher prüfe man die Funktion „mit ausgewählten Smartphones“, erläuterte Richter. Grundvoraussetzung für eine sichere Nutzung sei die manipulationssichere Hardware durch ein Chip als Secure-Element. Dafür sei man aktuell mit Samsung im Gespräch. Weitere Anbieter seien „nicht ausgeschlossen“, sagte der Staatssekretär in Berlin.

Bürger und Richter stellten allerdings klar, dass die Smart-eID nicht die eiD ablösen werde. Mit der Smart-eID bediene man sich keiner neuen Infrastruktur. Stattdessen wechsle man mit dem Chip als Secure-Element nur den Speicherort, erläuterte Bürger.

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