Der Niederländer Hans Leijtens wird neuer Exekutivdirektor der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Bislang war er Kommandeur der niederländischen Militärpolizei. Leijtens folgt auf den zurückgetretenen Leggeri.
Leijtens, der bereits in Afghanistan im Einsatz war, setzte sich gegen zwei andere Kandidaten durch. Dabei handelte es sich um die Lettin Aija Kalnaja, die derzeit interimsweise an der Frontex-Spitze steht, sowie die Kroatin Terezija Gras. Leijtens galt als Favorit. Bei einer Anhörung vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments hatte er Reformen bei der Agentur angekündigt. Frontex stehe am Scheideweg, so Leijtens. Außerdem unterstrich er: „Europas Bürger erwarten von uns, dass wir uns zusammenreißen.“ Die Rechtmäßigkeit der Operationen müsse sichergestellt werden. Außerdem gehe es darum, die Legitimation von Frontex wiederherzustellen.
Leijtens Konkurrenten Kalnaja und Gras waren beide vorbelastet. Die Kroatin, die derzeit Staatssekretärin im Zagreber Innenministerium ist, musste illegale Pushback-Aktionen ihrer Grenzschützer rechtfertigen. Außerdem soll es zu körperlichen Angriffen auf Migrantinnen und Migranten gekommen sein. Dafür wurde sie von mehreren Mitgliedern des Europaparlaments kritisiert.
Für Kalnajas Agieren interessieren sich unterdessen die Kräfte des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung OLAF. Dort laufen Ermittlungen gegen Frontex. Der neue Exekutivdirektor Leijtens vertrat die Niederlande bislang bereits im Frontex-Verwaltungsrat.
