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StartSicherheitBIM als Zukunftsmodell im Brandschutz

BIM als Zukunftsmodell im Brandschutz

Die zentralen Informationen zur Planung, Bau und Betrieb eines Gebäudes zirkulieren heute zumeist dezentral zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren. Diese wenig durchschaubare Praxis wird in Zukunft zunehmend durch zentrale Building Information Modeling Systeme (BIM) abgelöst. Wie aber kann der Brand- und Katastrophenschutz von diesem Digitalisierungssprung profitieren?

Im Vergleich zu herkömmlichen Planungsmethoden sind beim BIM alle Informationen zu allen Lebensphasen eines Gebäudes – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – in einer sogenannten Central Data Environment (CDE) gespeichert. Zu festgelegten Zeitpunkten werden neue Informationen in das System eingespeist. Alle relevanten Akteurinnen und Akteure können fortan auf diese zugreifen. Während in herkömmlichen Querschnittsplänen nur bestimmte Informationen ohne Kontextualisierung entnommen werden können, verknüpfen sich durch Anwendung von BIM komplexe Informationen und Zusammenhänge in einem dreidimensionalen Modell. Der Detailgrad der Datenbasis steigt mit jeder Bauphase. Bei konsequenter Anwendung liegt so in der Betriebsphase ein digitaler Zwilling des Baukomplexes vor. Zur Umsetzung von BIM existieren verschiedene Softwarelösungen. Auf dem Markt konkurrieren kostenlose sowie kostenpflichtige Anwendungen und solche mit offener und geschlossener Datenstruktur.    

Anwendungsfälle im Brand- und Katastrophenschutz

Zum Zweck der Kostensenkung hat sich die Methode bereits bewährt. In Bezug auf den Brand- und Katastrophenschutz werden bisher nur Potenziale sichtbar. Unverkennbar hingegen sind bereits jetzt die Vorteile in der Visualisierung der Brandschutzmaßnahmen. Während die basale geometrische Information über vorhandene Brandpräventions- und Warnsysteme kaum einen Eindruck über deren praktische Distanzen vermittelt, erlaubt die dreidimensionale Darstellung eine plastische Abbildung der Wirklichkeit. In der Entwicklung befindet sich zudem die weitergehende Verwertung der im CDE hinterlegten Daten. Diese könnten zum Beispiel in Genehmigungsprozessen zur Anwendung kommen.

Etablierung von Standards

Dipl. Ing. Dominique Max vom Ingenieurbüro für Brandsicherheit AGB fordert daher die Schaffung spezifischer Anforderung, welche die Aufarbeitung der Modelldaten zur Anwendung in Prüffällen definieren. Entscheidungen über Baugenehmigungen könnten nach der Etablierung standardisierter Verfahren zukünftig direkt am Modell erfolgen. Der Experte gesteht allerdings ein, dass man sich erst am Beginn einer Entwicklung befinde. Der zukunftsweisende Charakter von BMI manifestiere sich aber schon jetzt in politischen Entscheidungen, die zu dessen Anwendung bei Bauprojekten der öffentlichen Hand verpflichten. Max richtet deshalb einen Appell an alle in der Brand- und Katastrophenprävention aktiven Personen: “Beschäftigen Sie sich mit dem Thema! Auf kurze Sicht wird der Mehrwert nicht ersichtlich sein, aber bei komplexen Gebäuden sind die Modelle sehr hilfreich.“

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