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StartVerteidigungDas Problem der Munition

Das Problem der Munition

Gestern endete die zweitätige Veranstaltung „Perspektiven der Verteidigungswirtschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT). Die Referenten gewährten fundierte Einblicke in die aktuelle Material- und Beschaffungssituation der Bundeswehr.

„Das Problem der Munition ist das dringendste“, sagte Ministerialdirigent Hubert Blahnik, Stv. Abteilungsleiter Ausrüstung im BMVg. Gleichzeitig zeige dieses Beispiel auch, dass die Rüstungsindustrie nicht nur in Deutschland nach Jahrzehnten des Sparens brach liegt.

„Die Produktionskapazitäten, die wir in Europa haben, sind geringer als das, was die Ukraine verschießt“, beschreibt Blahnik. Allerdings lasse sich die Produktion nicht einfach hochfahren, da an jedem einzelnen Element auch Zulieferketten hängen. „In Europa haben wir nur eine Firma, die den entsprechenden Sprengstoff produziert“, so Blahnik. „Das ist aber ein europäisches Problem, kein deutsches.“

Damit alle an der Produktion von Munition beteiligten Unternehmen sich tatsächlich für Investitionen und eine Steigerung der Kapazitäten entschließen, was ebenfalls eine gewissen Zeit – Monate bis Jahre – in Anspruch nimmt, brauchen die Firmen eine Verlässlichkeit von Finanzlinien. Und diese ergäbe sich nicht durch einmalige Zuwendungen in einem Sonderpaket, sondern erfordern eine durchgehende Abbildung in zukünftigen Haushalten, was wiederum eine Aufstockung des Einzelplans 14 erfordert.

Munition sei in der Vergangenheit oftmals hinter der Beschaffung von Waffensystemen gestanden und damit ein Streichkandidat gewesen. Auch im Sondervermögen habe es einen harten Wettbewerb der Interessen gegeben. „Ich nehme lieber Munition als noch eine verfügbare Plattform“, betonte Blahnik. „Auch Eurofighter brauchen Bewaffnung. Die sollen schließlich nicht nur Löcher in die Luft fliegen.“

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