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StartVerteidigungÜbernahme von Verantwortung

Übernahme von Verantwortung

In seinem ersten Tagesbefehl als Generalinspekteur zeigt General Carsten Breuer die Ausrichtung seiner Führung auf. Die Aufgaben, welche die Bundeswehr zu stemmen hat, erfordern einen Ansatz.

„Die Verteidigungspläne der NATO, die voraussichtlich bereits im Juli auf dem Gipfel in Litauen angenommen werden, sind keine theoretischen Konstrukte, sondern Herausforderungen und Auftrag zugleich“, beschreibt General Breuer. „In enger Abstimmung mit unseren internationalen Partnern werden wir weiterhin die ukrainischen Streitkräfte umfangreich mit Material, Ausbildung und logistischer Folgeversorgung unterstützen. Viele von Ihnen spüren bereits jetzt die Auswirkungen auf unsere eigene Einsatzbereitschaft.“

General Breuer will zur Bewältigung dieser Aufgaben eine Rückkehr zur Führung durch Auftrag mit dem eigenverantwortlichen Handeln aller Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Angestellten. „Das Denken in Zuständigkeiten passt nicht zur Zeitenwende. Die momentan noch allzu gegenwärtige Prozessorientierung muss einem an den neuen Realitäten ausgerichteten Strategiedenken und einer klaren Einsatzorientierung weichen. Es gilt vielmehr für jede und jeden von uns, Verantwortung zu übernehmen und diese durch alle Vorgesetzten in der Führung von vorn auch zu leben. Ich bin mehr als bereit dazu“, betont General Breuer in seinem Tagesbefehl. Dennoch werden seine Untergebenen – zivil wie militärisch – wohl erst einmal abwarten, ob die Führung dieser Ausrichtung auch tatsächlich mit Taten folgt.

Zu lange war schließlich die Schuld vorrangig nach unten durchgereicht worden. Erstmals hatte sich der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nicht hinter den Kommandant der Gorch Fock gestellt und hierdurch mit dem Prinzip gebrochen, dass der Minister in erster Linie der Vertreter der Soldaten ist. Auch gegenüber der Öffentlichkeit und dem Parlament. Das neue Prinzip, als politischer Leiter des Ministeriums keinerlei Verantwortung oder Schuld zu übernehmen, wurde von seinen Nachfolgern und Nachfolgerinnen in ein bürokratisches Prinzip umgewandelt, das seitdem die Bundeswehr und Beschaffung lähmt. Die Zahl der Berater und Juristen im Ministerium und dem Beschaffungsamt BAAINBw wuchs in diesen Jahren stetig, während die fachlich Leitenden, die Ingenieure und Soldaten, immer weniger Gehör fanden.

Hier fordert General Breuer nun einen Kurswechsel. So betont General Breuer auch zum Ende des Tagesbefehls: „Für unsere Zusammenarbeit verspreche ich Ihnen von meiner Seite klare Kante, Offenheit, Transparenz und Vertrauen und erwarte das gleiche auch von Ihnen.“

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