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StartSicherheitWeniger Verkehrsunfälle, aber mehr Verunglückte in M-V

Weniger Verkehrsunfälle, aber mehr Verunglückte in M-V

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in Mecklenburg-Vorpommern war 2022 mit 53.500 so niedrig wie bislang nur einmal im Jahr 2014. Mecklenburg-Vorpommern ist zugleich das einzige Bundesland, das gegenüber dem Vorjahr eine rückläufige Verkehrsunfallentwicklung ausweisen kann.

Einen Schatten auf diese positive Bilanz werfen die gestiegenen Zahlen der bei Verkehrsunfällen getöteten und verletzten Personen. Im Jahr 2022 starben bei Verkehrsunfällen auf den Straßen des Landes 83 Menschen, 15 mehr als 2021. Mithin eine Zunahme von rund 22 Prozent. Von den Verkehrstoten starben 47 in einem Kraftfahrzeug, 15 waren nicht angeschnallt. Deutlich gestiegen ist die Zahl der getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger von zwei auf zehn und die der Radfahrenden von sechs auf 14. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent, von 5.917 auf 6.249 Verletzte.

Unverändert hoch ist seit vielen Jahren die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Beteiligte vom Unfallort flüchten und damit den Straftatbestand der Unfallflucht erfüllen. Von den insgesamt 53.500 Verkehrsunfällen im Jahr 2022 war das bei 10.308 Unfällen gegeben. Oder anders ausgedrückt: Jeder fünfte Unfall in Mecklenburg-Vorpommern war einer mit Unfallflucht, alle 51 Minuten entfernte sich ein Unfallbeteiligter oder eine Unfallbeteiligte unerlaubt vom Ort des Geschehens und verhinderte die Feststellung seiner oder ihrer Person, des Fahrzeuges und der Art der Beteiligung am Unfall. Bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022 sprach sich Innenminister Christian Pegel (SPD) gegen die aktuell in Diskussion befindliche Entkriminalisierung des Straftatbestands „unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ aus. Auch wenn es sich beim weit überwiegenden Teil der Fälle – 96 Prozent – um Unfälle mit Blechschäden handelt, hält der Minister die Herunterstufung des Tatbestandes zu einer Ordnungswidrigkeit für keine gute Idee und ein falsches Signal.

Die Anteile der Ursachen für Verkehrsunfälle hielten sich in Mecklenburg-Vorpommern auch im Jahr 2022 relativ konstant. Hauptunfallursachen waren: ungenügender Sicherheitsabstand (29,6 Prozent), unangemessene Geschwindigkeit (28,5 Prozent), Vorfahrtverletzung (27,1 Prozent) und Fehler beim Überholen (9,6 Prozent). Bei 18,8 Prozent der Unfälle waren Unfallbeteiligte alkoholisiert. Bei rund zwei Prozent der Unfälle standen Unfallbeteiligte unter dem Einfluss illegaler Drogen. Nach wie vor sind junge Fahrerinnen und Fahrer die größte Risikogruppe. 11,2 Prozent der Unfallverursachenden waren 18- bis 24-jährige Fahrerinnen und Fahrer. Im Vergleich zu allen Unfallbeteiligten ist diese Altersgruppe auch auffallend häufiger an Alleinunfällen beteiligt als ältere Verkehrsteilnehmende. Die Ursache für die vermehrten Unfälle liegt vor allem darin, dass Fahranfängerinnen und Fahranfänger aufgrund fehlender Praxis ihr Können nicht richtig einschätzen.Sie sind auch häufig mit überhöhter und der Situation nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs. 

Bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022 bekundeten Innenminister Pegel, Verkehrsminister Reinhard Meyer (ebenfalls SPD) und der Vorsitzende der Landesverkehrswacht Hans-Joachim Hacker ihren Willen, sich weiterhin für die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf den Straßen in Mecklenburg-Vorpommern einzusetzen. „Oberstes Ziel und Leitbild der Verkehrssicherheitsarbeit ist nach wie vor die Umsetzung der „Vision Zero“ – die vollständige Vermeidung von Toten durch Verkehrsunfälle.“

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