Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein israelischer Amtskollege Yoav Gallant einigen sich auf enge Kooperation bei der Einführung des Luftverteidigungssystems Arrow 3 in die Bundeswehr. Das System soll Fähigkeitslücken in der deutschen Luftverteidigung schließen.
In Berlin unterzeichneten beide Minister eine Joint Declaration zur militärischen Kooperation. Arrow 3 ist ein israelisches System, das mit Unterstützung der USA entwickelt wurde. Es ist für das Abfangen ballistischer Raketen außerhalb der Erdatmosphäre konzipiert. Um diesen Zweck zu erfüllen, besteht es aus Gefechtsstand, Radarsensoren, Startgeräten mit je vier Lenkflugkörpern sowie weiteren Peripherie-Geräten. Für die US-amerikanisch-israelische Zusammenarbeit zeichneten sich die Unternehmen Missile Defense Organization (IMDO) und United States Missile Defense Agency (MDA) federführend verantwortlich. Das Verteidigungsministerium hofft, mit dem Waffensystem Bedrohungen durch ballistische Flugkörper in der oberen Abfangschicht entgegenwirken zu können. Im Idealfall könnte das System bereits 2025 den Schutz Kritischer Infrastruktur und die Landes- und Bündnisverteidigung stärken.
Beide Minister begrüßten die Unterschrift. Folgerichtig sei man nicht nur einen weitern Schritt bei der Beschaffung eines Waffensystems gegangen, man hätte auch Geschichte geschrieben. Bereits im Juni hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die Gelder für eine vorvertragliche Vereinbarung mit der israelischen Regierung freigegeben. Die US-Regierung gab einen Monat später ihre Zustimmung zur geplanten Beschaffung.
„Das System Arrow wird die deutsche Luftverteidigung zukunftsfähig aufstellen“, sagte Minister Pistorius. Die täglichen Luftangriffe Russlands auf die Ukraine würden zeigen, wie wichtig Flugabwehr sei. „Mit der Vereinbarung über Arrow 3 leistet Israel einen wichtigen Beitrag zu unserer Sicherheit in Deutschland, zu unserer Sicherheit in Europa und zur Sicherheit unseres Luftraumes.“ Darüber hinaus könne das System auch in der European Sky Shield Initiative (ESSI) zum Einsatz kommen. Darüber hinaus erneuter Pistorius seine Einladung an weitere Nationen, sich dieser anzuschließen.
