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StartDigitalesDer Abgesang der Kupferkabel

Der Abgesang der Kupferkabel

„Die digitale Infrastruktur ist die Basis für viele Projekte im Bereich Gesundheit, Banking und Verkehr“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV) Daniela Kluckert (FDP) beim VATM-Tele-Kompass in Berlin. Dabei gebe es gute Nachrichten aus der Branche: Deutschland habe im Bereich der digitalen Infrastruktur aufgeholt und liege im EU-Ranking nun auf Platz 6, so die Staatssekretärin.

Dies sei eine gewaltige Verbesserung zu früher. Deutschland gelte vor allem aufgrund seiner guten 5G-Abdeckung nicht mehr als Sorgenkind Europas. Der Aufschwung sei bitter nötig. Insbesondere weil man mit den Wachstumszahlen der Wirtschaft aktuell nicht zufrieden sein könne: „Der Wohlstand ist gefährdet“, ergänzte Kluckert. Dafür müsse die soziale Marktwirtschaft „neu nachjustiert werden“. Als positive Signale sah die Digitalpolitiker den Glasfaserausbau: „Die Glasfaserversorgung ist auf mehr als 50 Prozent gewachsen, jeder dritte Haushalt besitzt bereits Glasfaser.“ Ausbaufähig seien hier noch die Förderanträge für die Länder, resümierte die Staatssekretärin.

Hier hätte die Ampel aber bereits die Förderrichtlinie verändert, erklärte Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Er lobte die gute Ausbauquote beim Glasfasernetz, bemängelte aber die höheren Kosten für Internetnutzende: „In meinem Wahlkreis kann nun auch Glasfaser verlegt werden. Dabei steigen allerdings die monatlichen Kosten des Anschlusses um etwa 20 Euro. Das sehen viele Bürgerinnen und Bürger nicht ein.“ Hinderlich sei, dass die Anwendungsfälle für Normalnutzende noch zu gering seien: „Die Menschen sind zumeist mit ihrer aktuellen Internetgeschwindigkeit zufrieden“, erklärte Außendorf.

Weg mit dem Kupferkabel

Dem schloss sich Johannes Schätzl, stellvertretender digitalpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion an. Jedoch werde es in Zukunft datenintensivere Anwendungen geben, die ein Glasfasernetz nötig werden lassen. Des Weiteren brachte er eine kommunale Anschlusspflicht für Glasfaser ins Spiel: „Mit der Meinung bin ich in der Politik aber ziemlich alleine – das weiß ich auch“, sagte Schätzl mit einem Augenzwinkern. Der Politiker brachte diesbezüglich auch eine Abschaltung des Kupfernetzes ins Spiel.

Hierzu gebe es bisher aber kein gesichertes Datum, so Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: „Allerdings kann auch nur die Telekom festlegen, wann das Kupfernetz abgeschaltet wird“, ergänzte er.

Eine grundlegende Strukturveränderung von Kupfernetz auf Glasfaser hat einen offensichtlichen Vorteil: Es würde erheblich geringere Energiekosten verursachen, heißt es vom Branchenverband VATM.

1 Kommentar

  1. Ich staune immer wieder wie das Thema Digitalisierung und Glasfaser angepriesen wird und wie weit wir doch schon im Ausbau der Galsfaser Infrastuktur voran gekommen sind. Fakt ist, hier im ländlichen Raum (Stadt Marbach am Neckar, Ortsteil Rielingshausen) sind wir vom Glasfaserentz weit entfernt, vermutluich entfernter denn je.
    Bereits getroffene Zusagen werden nicht eingehalten und die Vetragspartner sind schlicht nicht mehr erreichbar. Selbst bei der Bundesnetz Agentur wird man mit Standard Texten abgspeist. Egal wohoin man sich wendet, es gibt NICHTS was irgenwie weiter helfen könnte.
    Kein Wunder dass da die Frustation groß ist wenn alle Bemühungen etwas Licht, in die Angelegenheit zu bringen ins leere laufen, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen.
    Das Resultat, ist immer, niemand ist erreichbar, es gibt keine Zuständigkeiten, von Ansprechpartneren ganz zu schweigen.
    Hinzu kommt, bereits angelieferte Glasfaserkabel für den Orstausbau werden wieder abtransportiert, es fehlern einem die Worte.
    Die Ist-Situation, gestatten sie mir die Bezeichnung „Disatrös“ ist eigentlich noch geschmeichelt, Katastrophal beschriebt den Zustand treffender.

    Mit freundlichen Grüßen
    Holger Brüngel

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