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StartVerteidigungTest einer Laserwaffe gegen Drohnen

Test einer Laserwaffe gegen Drohnen

Vergangene Woche meldete Rheinmetall den erfolgreichen Test des Funktionsmusters einer Laserwaffe, welches für die Bundeswehr aufgebaut wurde. Diese ersten Versuche mit dem sogenannten „Laser-Testbed“, einem Prüfstand am Rheinmetall-Standort Unterlüß, fanden im Rahmen einer Counter Unmanned Aircraft System (C-UAS)- statt. Das Ziel der aktuellen Testreihe ist ein Laser mit einer Leistung von mehr als 10kW integriert auf einem Boxer. Bis Ende 2022 soll das Konfigurationsmuster erarbeitet sein.

Bereits 2013 hatte Rheinmetall einen Boxer mit Hochenergielaser (HEL)-Effektor für die Drohnenabwehr im Life Firing präsentiert. Damals wurde ein 5kW HEL-Effektor auf einem Boxer vorgeführt. Die Tests verliefen erfolgreich, auch wenn Kritiker bemängelten, dass der Aufbau der Demonstration die Schwachstellen von Laserwaffen – Zielerfassung und -verfolgung – ausgeklammert habe.

Bei den aktuellen Tests ging es dem Unternehmen allerdings nicht nur um die Erprobung des Waffensystems, sondern um die Einführung des Prüfstandes. Das genutzte Laser-Testbed dient nicht nur als Funktionsmuster einer Laserwaffe, sondern wurde so konzipiert, dass alle Baugruppen eines zukünftigen Laserwaffensystems modular untersucht werden können. Sämtliche Schnittstellen zu den Sensoren – etwa dem Radar – oder zum Energieversorgungssystem sowie zu der Laserquelle sind offen ausgelegt. Dies ermöglicht es, unterschiedlichste Kombinationen zu testen und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen.

Die Anlage besteht aus einem 20-Fuß-Container, der in drei Betriebsräume aufgeteilt ist: Laser, Operator und Infrastruktur. Im Laser-Betriebsraum ist die Laserquelle eingerüstet. Diese besteht aus fünf Faserlasermodulen mit je zwei kW Laserleistung. Diese werden mittels spektraler Kopplung zu einer Gesamtleistung von zehn kW mit sehr guter Strahlqualität verbunden. Der so erzeugte Laserstrahl wird direkt in die Strahlführung und von dort über die Laserwaffenstation auf das Ziel ausgerichtet.

Das grobe Ausrichten der Laserwaffenstation erfolgt auf Datenbasis der in der Waffenstation integrierten elektro-optischen Sensorsuite. Diese ist sowohl im Tag- als auch im Nachtbetrieb einsatzfähig. Für das Feintracking wird die Reflexion des vom Beleuchtungslaser bestrahlten Ziels im Strahlführungssystem ausgewertet und in entsprechende Steuersignale zur Zielverfolgung umgewandelt. Ferner wurden unter Bedingungen der funktionalen Sicherheit alle für einen Effektoreinsatz notwendigen Baugruppen wie Strahllageüberwachung, Zielpunktkontrolle etc. erstmalig innerhalb des optischen Strahlengangs realisiert.

In der durchgeführten C-UAS-Kampagne wurden unterschiedliche Drohnentypen optisch verfolgt und neutralisiert. Die Kampfentfernungen lagen im Bereich von bis zu einem Kilometer. Die erzielten Ergebnisse waren laut Aussage des Unternehmens mehr als zufriedenstellend. Abschließend fand eine Vorführung vor Vertretern des BAAINBw sowie des BMVg statt.

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