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Kommunen können Klimawandel stoppen

Die europäischen Kommunen können die Auswirkungen des Klimawandels entscheidend abmildern, wie aus dem Jahresbericht 2022 zur Lage der Regionen und Kommunen hervorgeht, der vom Europäischen Ausschuss der Regionen vorgelegt worden ist. Durch Energiesparmaßnahmen sollen sie ihre Emissionen senken und zugleich innovative, CO2-neutrale Methoden zur Energiegewinnung fördern. Im Hinblick auf den russischen Krieg in der Ukraine gewinnt außerdem die Unabhängigkeit von ausländischen Energieexporteuren zunehmend an Bedeutung.

Die erfolgreiche Umsetzung der 2019 im „Green Deal“ beschlossenen Klimaziele liegt in den Händen der Kommunen, denn rund 65 Prozent dieser Ziele können ansonsten nicht erreicht werden. Immerhin sind Städte weltweit für fast 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich und verbrauchen zudem knapp 75 Prozent der gesamten globalen Energieressourcen.

Waldbrände bergen in Europa eine der größten Gefahren des Klimawandels. Seit 1960 hat sich die Erde pro Jahrzehnt um 0,4 Grad Celsius erwärmt. Bis zum Jahr 2100 muss mit einer Erwärmung des Klimas von bis zu drei Grad Celsius gerechnet werden, wodurch die Gefahr von Hitzewellen vor allen in Südeuropa immens ansteigt. Dabei geht es nicht nur um die landschaftliche Zerstörung riesiger Flächen und der Biodiversität durch Feuer, sondern auch um enorme wirtschaftliche Schäden: So haben Naturkatastrophen von 1980 bis 2020 in Europa Wirtschaftsschäden in Höhe von rund zwölf Billionen Euro verursacht. In 80 Prozent der Fälle ist der Klimawandel dafür verantwortlich. Und die Schadenssumme könnte noch weitaus höher ausfallen, wenn nichts unternommen wird: bis zu 170 Billionen jährlich könnten Prognosen zufolge erreicht werden. 

Unabhängigkeit von russischem Öl und Gas gefordert

Der russische Krieg in der Ukraine beeinflusst den Energieverbrauch der europäischen Kommunen, denn die EU bezieht fast 25 Prozent ihres Rohöls aus Russland als einem der global drei größten Rohöl-Produzenten.

Bereits im September 2020 hat die EU ihre Maßnahmen zur Energieeinsparung unter Berücksichtigung von mehr Unabhängigkeit von Energieexporteuren aus nicht-EU-Ländern in ihrem Projekt „Fit For 55“ zusammengefasst, dessen Ziele jetzt nochmals priorisiert umgesetzt werden sollen. Darin ist beschlossen worden, dass bis 2030 die Emissionen Europas im Vergleich zum Wert aus dem Jahr 1990 um 55 Prozent gesenkt werden sollen. Kommunen und Unternehmen sind dazu aufgerufen, Energie einzusparen und in innovative, ökologische Energien zu investieren.

Der EU geht es hier nicht nur um den Ausbau von klimaneutraler Energieversorgung, sondern primär um ihre Unabhängigkeit von Russland als Energielieferant. 90 Prozent des Gases in der EU sind importiert, davon allein 45 Prozent aus Russland, dem zweitgrößten Gasexporteur weltweit.

Als Reaktion auf Russlands Verhalten verzichten seit April 2022 bereits mehrere EU-Länder ganz oder teilweise auf russisches Gas, was allerdings zu großen finanziellen Belastungen der Bürger führt.

Weitere Schwerpunkte des Jahresberichts

Neben der Energiekrise und dem Klimawandel widmet sich der vorgestellte Jahresbericht darüber hinaus Themenkomplexen zur Flüchtlingsproblematik aus der Ukraine und zu Plänen einer Reform im europaweiten Gesundheitswesen.

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