Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat in dieser Woche seinen „Bericht zur Cybersicherheit in Nordrhein-Westfalen 2021“ vorgestellt. Im Vergleich zu 2020 seien die kriminellen Aktivitäten im digitalen Raum um 24 Prozent gestiegen. Dies ist eine gegenteilige Entwicklung zu den allgemeinen Kriminalitätszahlen, die seit Jahren rückläufig sind, heißt es im Bericht.
Besonders stark angestiegen sind Hacker-Angriffe auf private Netzwerke und Spionage-Angriffe auf Behörden. Aktivitäten aus dem Ausland spielen eher eine untergeordnete Rolle. Da der Bericht ausschließlich das Jahr 2021 resümiert, werden Cyber-Aktivitäten, welche im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine stattgefunden haben, nicht betrachtet. Innenminister Herbert Reul (CDU) stellte den Bericht, der hauptsächlich von der Koordinationsstelle Cybersicherheit erarbeitet wurde, vor.
Die Hauptursachen für den Anstieg von Cyber-Crime-Straftaten, sah Reul vor allem beim Wandel von Aktivitäten vom Analogen ins Digitale. Betroffen seien dabei unter anderem das Online-Shopping, Distanzunterricht und Videokonferenzen. „Sensible Daten finden unbedarft den Weg ins World Wide Web. So vergrößert jeder Internetnutzer unbewusst die Angriffsfläche für Kriminelle“, so Minister Reul.
Zwei Trends wurden im Bericht besonders herausgestellt. Einerseits wurden die Verbreitungen von „Internet of Things“-Geräte thematisiert, die neue Einfallstore für Cyber-Kriminelle schufen. Oft können durch einen Zugriff auf diese Geräte persönliche Daten recht leicht ausgelesen werden. Andererseits wurde das Dauerthema der Ransomware betrachtet, die üblicherweise mit Erpressversuchen und Lösegeldforderungen einhergehen.
Insgesamt wurden 2021 in Nordrhein-Westfalen 30.115 Cyber-Crime-Straftaten erfasst. Allein durch Softwarepiraterie und Computerbetrug wurde im abgelaufenen Jahr ein Schaden von über 24 Millionen Euro im westdeutschen Bundesland verursacht.
