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StartSicherheitPKS für Hamburg vorgestellt

PKS für Hamburg vorgestellt

Die Zahl der Straftaten in Hamburg liegt mit 211.239 im Jahr 2022 etwa auf dem Niveau des Vor-Pandemie-Jahres 2019. Im Langzeitvergleich offenbart sich ein hohes Sicherheitsniveau.

Die Gesamtzahl der erfassten Delikte im vergangenen Jahr blieb im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie, nahezu unverändert. Im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 stieg diese allerdings um 24.836 Delikte (plus13 Prozent) auf 211.239 Fälle. Gleichzeitig verzeichnete Hamburg seit 2019 ein Bevölkerungswachstum von 2,6 Prozent. Insbesondere Schutzsuchende aus der Ukraine machen dieses Wachstum aus. Gemessen an der Gesamtzahl der Straftaten ist das Risiko, in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden, damit im Langzeitvergleich weiterhin so gering wie seit 1979 nicht mehr. Die Aufklärungsquote lag mit 46,2 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 (minus0,5 Prozent).

Unter dem Vor-Pandemie-Niveau

Wohnungseinbrüche und Diebstehle sind trotz Aufhebung der Pandemie-Maßnahmen rückläufig. Seit 2015 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um rund 75 Prozent zurückgegangen. In rund der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch. Die Täterinnen und Täter scheitern in vielen Fällen an gut gesicherten Fenstern und Türen. Die Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte steigt im Vergleich zum Vorjahr um 13.396 Fälle (plus19 Prozent). Trotz dieser Entwicklung verbleibt sie unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Fahrräder stehen hingegen weiterhin im Fokus von kriminellen Hehler-Banden. Nachdem bereits im Jahr 2020 ein deutlicher Anstieg (damals +21 Prozent) registriert wurde, stieg die Zahl der Fahrraddiebstähle zuletzt im Vergleich zu 2021 um drei Prozent auf 14.735 Fälle.

Die Entwicklung bei Taschendiebstählen verbleibt zwar unterhalb des Vor-Pandemieniveaus, die Zahl der erfassten Delikte im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 stieg jedoch um 4.439 auf 10.958 Fälle.

Ambivalente Entwicklung

Die Zahl der Tötungsdelikte erreichte im Jahr 2022 mit elf vollendeten und 24 versuchten Taten einen historischen Tiefststand. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen in der Kriminalstatistik im Jahr 1971. Alle im Jahr 2022 in der PKS erfassten derartigen Fälle konnten durch die Polizei aufgeklärt werden.

Ebenso verzeichnete die Polizei deutlich weniger Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Einsatz von Schusswaffen. Diese spielten 2022 in 72 Fällen der Gewaltkriminalität eine Rolle. Das sind 19 Fälle weniger als 2019 und sieben Fälle weniger als 2021. Rückläufig war zudem der Anteil der Gewalttaten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde. Von zehn Prozent im Jahr 2019 fällt die Zahl auf acht Prozent im vergangenen Jahr (629 Fälle).

Insgesamt wurden im Bereich der Gewaltkriminalität 7.583 Taten registriert. Die Zahl der Delikte in diesem Bereich ist damit im Vergleich zu 2019 (7.186 Fälle), aber auch im Vorjahresvergleich (6.799 Fälle), angestiegen. Bei den Körperverletzungen registrierte die Polizei sowohl einen leichten Anstieg gegenüber 2019 wie auch zum Corona-Jahr 2021 (plus13 Prozent) auf 21.059 Fälle. 5.555 dieser Fälle sind dem Deliktbereich schwerer und gefährlicher Körperverletzung zuzuordnen.

Sexualstraftaten nehmen zu

Einen spürbaren Anstieg registrierte die Polizei zudem bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Dafür macht sie drei Ursachen aus. Die Zunahme bekannt gewordener Fälle von Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie, höhere Meldebereitschaft in Fälle von sexueller Belästigung sowie ein Anstieg bei den Vergewaltigungen, sexuellen Nötigungen und Übergriffen in besonders schweren Fällen. Letzteres geht vor allem auf eine erhöhte Anzeigebereitschaft zu Fällen in Partnerschaften zurück.

Innensenator Andy Grote (SPD) lobte das hohe Sicherheitsniveau der Stadt. „Unsere Stadt ist auch in unruhigen Zeiten sehr sicher. Abgesehen von den beiden Jahren mit pandemiebedingt besonders niedriger Kriminalität, ist das Risiko, in Hamburg von einer Straftat betroffen zu sein, im Langzeitvergleich so gering wie zuletzt vor über 40 Jahren.“ Dies sei der Erfolg einer hochmotivierten und gut aufgestellten Hamburger Polizei.

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