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StartSicherheitMortalität im Straßenverkehr geringer als 2019

Mortalität im Straßenverkehr geringer als 2019

Im Jahr 2022 gab es weniger Unfälle und weniger Verkehrstote auf den Straßen Nordrhein-Westfalens als im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Allerdings verunglückten mehr ältere Fahrerinnen und Fahrer mit dem Pedelec. Zudem kamen im vergangenen Jahr erstmals drei Menschen bei der Fahrt mit einem E-Scooter ums Leben. 

Landesweit kam es zu insgesamt rund 610.000 Verkehrsunfällen. Im Vergleich zum Jahr 2019 entspricht dies einem Minus von 9,5 Prozent. 451 Menschen kamen 2022 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Fast 12.500 Menschenerlitten schwere Verletzungen. Das sind etwa 1.000 weniger Schwerverletzte als noch 2019.

Allerdings zählte die Polizei mehr Fahrten unter Einfluss von Alkohol und Drogen. In rund 3.300 der registrierten Unfälle mit Personenschaden hatten die Fahrerin oder der Fahrer zuvor Alkohol konsumiert. Zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 28 Prozent. 29 Menschen sind hierbei ums Leben gekommen. Die Polizei vermeldet 637 Unfälle mit Personenschaden, welche durch die Einnahme berauschender Mittel verursacht wurden.   

Drei Sorgenkinder

Innenminister Herbert Reul (CDU) macht drei Problemfelder aus, in denen er dringenden Handlungsbedarf sieht: Pedelecs, E-Scooter und illegale Autorennen.

Denn bei den Unfällen mit E-Scootern ist ein erneuter Anstieg zu verzeichnen. 2022 verunglückten etwa 1.800 E-Scooter-Fahrer. Zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von etwa 700. 2022 starben in Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal Menschen bei der Fahrt mit einem elektrisierten Tretroller. Drei Menschen verunglückten tödlich. Häufig ereignen sich derartige Unfälle in der Nachtzeit. In jedem vierten Fall ist Alkohol die Hauptunfallursache. 

Auch bei den verunglückten Pedelec-Fahrerinnen und Fahrern setzt sich der negative Trend aus dem vergangenen Jahr fort. Das nordrhein-westfälische Innenministerium führt diese Tatsache auf steigende Nutzungszahlen zurück. 2022 verunglückten insgesamt 6.700 Menschen mit dem Pedelec. 2021 waren es noch 4.700. 48 Menschen kamen bei einem dieser Unfälle ums Leben. Hiervon waren fast Zweidrittel über 65 Jahre alt. Die Hälfte hatte sogar das 75. Lebensjahr überschritten. Innenminister Reul verweist deshalb auf die Simulatoren und  Präventionsprogramme vieler Kreispolizeibehörden. Vor allem älteren Bürgerinnen und Bürgern würde hier das Handwerkszeug vermittelt, um sicher mit dem elektrifizierten Fahrrad durch den Straßenverkehr zu manövrieren.

Zum dritten Problemfall erklärte Herbert Reul illegalen Autorennen. 2022 brachte die Polizei rund 2.000 zur Anzeige. Insgesamt sind 12 Menschen bei illegalen Autorennen im vergangenen Jahr getötet worden. Nie zuvor waren mehr Tote im Zusammenhang mit illegalen Autorennen zu beklagen.

“Die Straße ist keine Rennstrecke. Diese wild gewordenen Raser lassen sich an Verantwortungslosigkeit, an Leichtsinn und auch an Kaltschnäuzigkeit nicht übertreffen“, stellte Reul klar. Diese Unfälle seien gleichsam tragisch wie vermeidbar.

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