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StartVerteidigungEU-Projekt erforscht Nutzung der Stratosphäre

EU-Projekt erforscht Nutzung der Stratosphäre

In der Stratosphäre befindliche Zeppeline waren bereits öfters im Fokus militärischer Betrachtung. Sind sie doch hoch genug, um nicht durch einfache Mittel gefährdet zu sein. Und gleichzeitig von einem so einfachen Aufbau und Nutzung, dass sie schnell beschafft und eingesetzt werden können. Dem entgegen stand bisher der geringe Wissensstand zur Stratosphäre und dem dort herrschenden Wetter. Nun setzt die Europäische Union ein Forschungsprojekt zu Stratosphärenplattformen auf.

Der Startschuss für EuroHAPS (High-Altitude Platform Systems) fiel letzte Woche mit der Unterzeichnung des Vertrages über 43 Millionen Euro für das Demonstratorprojekt mit Thales Alenia Space, einem Gemeinschaftsunternehmen von Thales (67 Prozent) und Leonardo (33 Prozent). Thales Alenia Space koordiniert das europäische Konsortium von 21 Partnern und 18 Unterauftragnehmern aus 11 Ländern, die das Projekt durchführen. Das Ziel von EuroHAPS ist die Entwicklung mehrerer stratosphärischer Demonstratoren für Missionen zur Verbesserung der Nachrichtengewinnungs-, Überwachungs- und Aufklärungsfähigkeiten (Intelligence, Surveillance und Reconnaissance – ISR) sowie der Kommunikationsfähigkeiten. Die wichtigsten Projektpartner sind CIRA, Elettronica und Leonardo aus Italien, ONERA und CEA aus Frankreich, INTA aus Spanien und ESG mit TAO aus Deutschland.

Im Rahmen des Projekts werden Flugdemonstrationen für drei Arten von ergänzenden Stratosphärenplattformen durchgeführt: Ein Stratobus in kleinerem Maßstab von Thales Alenia Space, ein solarbetriebenes Luftschiff, das für Langzeitmissionen konzipiert ist und eine große Nutzlastkapazität bietet. Ein Hybrid High Altitude Airship (HHAA oder taktisches HAPS) von CIRA, das mit Hilfe eines Tragflächenprofils zusätzlichen Auftrieb erzeugen kann. Ein Autonomes Stratosphären-Ballon-System (ASBaS) von ESG und TAO, bestehend aus einer Reihe von drei höhensteuerbaren Ballons. Diese drei Arten von Plattformen sollen sich durch ihre unterschiedlichen Betriebszeiten, Kapazitäten und Betriebsbeschränkungen ergänzen. Die EU erhofft sich dadurch einen Kapazitätsmix für unterschiedlichste Missionen.

Im Rahmen des Programms sollen diese drei Plattformen eine Reihe von Missionen erproben, darunter die Lidar-Beobachtung zur Erkennung und Klassifizierung von Zielen auf See oder an Land. Außerdem werden Aufgaben der Kommunikationsaufklärung (COMINT) und der elektronischen Aufklärung (ELINT) sowie ein vermaschtes Breitband-Kommunikationsnetz für Nutzer in der Luft und an Land getestet. Die ersten Demonstratorflüge sollen von Fuerteventura aus in 2024 erfolgen.

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