Etwa 34.000 Reservedienstleistende sind für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ein bedeutender Faktor: Durch ihren regelmäßigen Dienst tragen sie nicht nur zu Landes- und Bündnisverteidigung bei, sondern übernehmen auch wichtige Aufgaben etwa beim Heimatschutz, bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen. Für ihren Einsatz werden sie von der Bundeswehr schriftlich mit einem Heranziehungsbescheid einberufen – ein analoger Prozess, der viel Zeit in Anspruch nimmt. Deutlich schneller ließe sich dies über „Meine Reserve“ umsetzen, eine App, die im Rahmen eines Innovationsexperiments vom Bundeswehr-Digitalisierungspartner BWI entwickelte wurde.
Aktuell erfolgt der Prozess der Heranziehung von Reservedienstleistenden über analogen Schriftverkehr, weshalb der Versand und Rückversand der Dokumente oftmals mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Mit „Meine Reserve“ könnte dies komplett digital und damit deutlich schneller ablaufen: Alle Dokumente – vom Heranziehungsbescheid bis zur Dienstzeitbescheinigung – werden in der App zugestellt. Damit würde sie dazu beitragen, eine Weisung des Bundesverteidigungsministeriums zu erfüllen, nach der die Heranziehung von Reservistendienstleistenden bis zum Jahr 2025 innerhalb von 48 Stunden sicherzustellen ist. Erforderliche Nachweise und andere Bescheinigungen werden ebenfalls direkt über die App abgewickelt und dort nachgehalten.
Eine weitere wichtige Funktion der App ist die Alarmierung: Mit ihr lassen sich im Bedarfsfall wie beispielsweise einer Naturkatastrophe ausgewählte Gruppen oder auch Einzelpersonen direkt über die App alarmieren und zum Dienst aufrufen. Darüber hinaus beinhaltet „Meine Reserve“ eine Art Stellenbörse für Reservedienste, in der alle entsprechenden Angebot der Bundeswehr zentral veröffentlicht werden. Diese Funktion ist bislang in der Bundeswehr nicht vorhanden. So können Interessierte eigenständig nach geeigneten Einsatzmöglichkeiten suchen und formal ihr eigenes Interesse digital bekunden.
Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr und Beauftragte für Reservistenangelegenheit Generalleutnant Markus Laubenthal hat sich vergangene Woche selbst ein Bild vom Leistungsumfang des Demonstrators gemacht. Derzeit arbeiten Bundeswehr und BWI mit ihrer Innovationseinheit innoX gemeinsam daran, dass der Prototypen weiter ausgebaut und sich schnellstmöglich im Rahmen eines Feldtests bewähren kann.
Der Autor des Gastbeitrags ist Frank Hornbach, Strategic Innovation Advisor bei der BWI GmbH.
Wo kann man sie runter laden?????
SG Freitag HSCHKP BB 2
Guten Tag,
bisher existiert lediglich ein Prototyp der App. Dieser läuft zurzeit durch die Evaluierungsprozesse. Bisher kann die App also noch nicht heruntergeladen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Jonas Brandstetter