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StartDigitalesGovernikus-Geschäftsführer: „Der Server ging nicht in die Knie, er ging KO“

Governikus-Geschäftsführer: „Der Server ging nicht in die Knie, er ging KO“

Millionen Studierende beantragten im März die Energiepauschale. Sie nutzten dafür die BundID und die von der Governikus entwickelte AusweisApp2. Auf dem Nordl@nderDigital-Kongress berichtete Governikus-Geschäftsführer Dr. Stefan Klein aus den ersten vier Tagen, als der AusweisApp2-Server kurz vor dem Kollaps stand.

„Am Ende war die Energiepauschale für uns ein großer Erfolg“, sagt Klein, „aber die ersten vier Tage waren nicht so gut.“ Der Erfolg der Governikus liege darin, dass inzwischen rund neun Millionen Deutsche die BundID nutzen. Vor dem Energiepauschale-Antrag im März 2023 seien es zwischen fünf und sechs Millionen gewesen, schätzt der Governikus-Geschäftsführer. Die Bremer GmbH betreibt unter anderem die AusweisApp2, die man braucht, um sich mit der BundID zu identifizieren. „Nach der Spitze von zwei Millionen Downloads im März, sind wir weiter gewachsen. Dieser Zuwachs ist der Energiepauschale zu verdanken“, sagt Klein.

Aber in den ersten vier Tagen brachte die plötzliche Nachfrage die Systeme an den Rand des Kollaps. Studierende hatte nämlich die Möglichkeit wegen der stark gestiegenen Energiekosten eine Einmalpauschale von 200 Euro zu beantragen. Sie konnten sich auf drei Weisen identifizieren: mit dem ELSTER-Zertifikat, einer PIN-Nummer ihrer Hochschule oder mit der BundID. Viele entschieden sich für Letztere. „Niemand hatte uns Bescheid gesagt, dass der Antrag begann“, kritisiert der Governikus-Geschäftsführer. Es begann das, was Klein den „Fachvorfall“ nennt. Zwei Millionen Menschen luden sich die AusweisApp2 herunter. Das belastete den Download-Server.

Lehre: Software auf Kubernetes-Plattform

Für die Anmeldung bei der App braucht es zudem eine PIN. Diese Nummer hatten rund 600.000 Studierende verbummelt. Also beantragten Sie per In App-Funktion eine Ersatz-PIN. Auf einmal musste die Bundesdruckerei über eine halbe Million PIN-Briefe versenden. „Der eID-Server ging nicht in die Knie, er ging KO“, berichtet Klein. Es habe böse Anrufe aus Berlin gegeben. Doch der Server konnte multipliziert werden. Dabei habe die Governikus neue Server aufgestellt und das Programm neu installiert. Es ging.

Aber daraus habe die Governikus eine Lehre gezogen, berichtet Klein. Seitdem sei die Software auf dem Weg in die Cloud. Gemeinsam mit der GovDigital betreibe das Unternehmen nun eine Kubernetes-Plattform mit vielen Containern. „Wenn jetzt eine Software unter Last gerät, können die anderen Container das auffangen“, sagt Klein. „Damit uns nicht mehr das passiert, was im März passierte. Wenn die Dienstleistung nicht erreichbar ist, vergrätzen wir alle“, resümiert der Geschäftsführer.

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