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StartSicherheitKommandowechsel bei der GSG 9

Kommandowechsel bei der GSG 9

Neuer Kommandeur der GSG 9 in Sankt Augustin ist Robert Hemmerling. Er folgt auf Jérôme Fuchs, der neuer Vizepräsident der Bundespolizeidirektion 11 in Berlin ist. Hemmerling war zuvor bereits stellvertretender Kommandeur der Spezialeinheit der Bundespolizei.

Fuchs hatte das Kommando neun Jahre inne. Robert Hemmerling gehört seit fast zwei Jahrzehnten der GSG 9 an und durchlief unterschiedliche Funktionen im Verband. Seine polizeiliche Laufbahn begann der 44-Jährige 1996 bei der Polizei Bremen. 46 Jahre nach der Befreiung der Geiseln in Mogadischu würdigten der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, sowie der Präsident der Bundespolizeidirektion 11, Olaf Lindner, der das Kommando über die GSG 9 vor Fuchs innehatte, die Leistungen des Einsatzverbandes über nun 51 Jahre. Dr. Romann sagte: „Die GSG 9 ist die Ultima Ratio des Rechtsstaates und heute wichtiger denn je!“ Lindner betonte: „Heute steht die GSG 9 in erster Reihe zusammen mit ihren nationalen und internationalen Partnereinheiten für eine erstklassige taktische und technologische Vernetzung zur Bewältigung gemeinsamer Einsätze. Sie steht aber auch für ein besonderes Fundament, das sich an den Werten unseres Grundgesetzes orientiert.“ Und Fuchs führte aus: „Die GSG 9 stand und steht immer fest auf dem Boden unserer Verfassung. Die Spezialeinheit der Bundespolizei tritt Terrorismus, Extremismus und Organisierter Kriminalität mit allen Mitteln des Rechtsstaates entgegen. Ich bin unheimlich stolz, dass ich diesen einzigartigen Verband über neun Jahre leiten durfte.“

Am bekanntesten ist die „Landshut“-Befreiung

Die GSG 9 ist die polizeiliche Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Organisierter Kriminalität (OK). Sie wurde am 26. September 1972 als Reaktion auf das Attentat von München gegründet. Bislang hat die GSG 9 der Bundespolizei über 2.000 Einsätze bewältigt. Einer der größten und bekanntesten war die Beendigung der Entführung des Flugzeugs „Landshut“ im Oktober 1977 im somalischen Mogadischu.

Die GSG 9 der Bundespolizei gehört auf europäischer Ebene seit 2001 dem sogenannten Atlas-Verbund verschiedener polizeilicher Spezialeinheiten aus mehreren Staaten an. Die Eliteeinheit ist neben fünf weiteren Dienststellen unter dem Dach der Bundespolizeidirektion 11 gebündelt.

Feierliche Zeremonie abgesagt

Die Kommandoübergabe erfolgte aufgrund des blutigen Hamas-Überfalls auf Israel in kleinem Kreise. Die feierliche Übergabe war deshalb abgesagt worden. Die Belastung in der Szene der befreundeten Spezialeinheiten soll zu hoch sein. Außerdem soll die israelische Anti-Terror-Einheit JAMAM, die mit der GSG 9 befreundet ist,  einen extrem hohen Blutzoll gezahlt haben. Bei der Abwehr des Hamas-Angriffes sollen bis zu einem Viertel der YAMAM-Mitglieder ums Leben gekommen sein. Nach dem offensichtlich sehr überraschenden Masseneinfall der Hamas-Terroristen wurden kurze Zeit später alle Kräfte mobilisiert. Wegen eines Feiertages war allerdings auch die Abrufbereitschaft der JAMAM eingeschränkt. Die aktuell zu treffenden taktischen Entscheidungen und die notwendige Aufklärung waren nicht im erforderlichen  Umfang zu treffen. Zudem wurde die Spezialeinheit an drei besonders gefährliche Einsatzorte geschickt, so u. a. auf das Musikfestival-Gelände in der Nähe zum Gaza-Streifen, wo viele Zivilistinnen und Zivilisten ermordet wurden.

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