Der Europäische Polizeikongress ist die internationale Plattform für die Führungsebene der europäischen Polizeien. Im April nächsten Jahres findet die 27. Auflage der Veranstaltung in Berlin statt. Diesen November haben sich Polizeiattachés aus ganz Europa und den USA zu einem Pre-Event im Hotel Adlon am Brandenburger Tor getroffen, um Schwerpunkte für die kommende Veranstaltung zu definieren.
Aus deutscher Perspektive steht 2024 insbesondere die Fußball-Europameisterschaft im Fokus. Sie findet in 10 deutschen Städten statt und verlangt eine hochkonzentrierte Vorbereitung. Insgesamt wird die Polizei in Deutschland gerade stark belastet. Die Bereitschaftspolizei steht im Fokus und vor allem in Berlin ist aufgrund des erhöhten Demonstrationsaufkommens die Einsatzbelastung sehr hoch. Die Länderpolizeien können sich zwar gegenseitig unterstützen, diese Möglichkeit sei aber aktuell begrenzt weil die Länder selbst stark beschäftigt seien, hieß es von einem deutschen Polizeivertreter. Dass die Einsatzfähigkeit der Polizei gehemmt sei, liege auch am schleppenden Beschaffungsprozess und der schwierigen Nachwuchsgewinnung. Während vor 10-15 Jahren auf 8-10 Bewerbende eine Stelle kam, sei die Zahl nun fast halbiert.
Während das erhöhte Demonstrationsgeschehen aufgrund des Nahost-Konfliktes vor allem westeuropäische Länder Sorge bereitete, war für die meisten Polizeiattachés die (illegale) Migration das dringlichste Thema. Dazu kamen die Schwerpunkte Cyber Crime, Clan-Kriminalität und Terrorismus, die für die europäischen Vertreter und den USA als einer der Hauptschwerpunkte ihrer Länder benannt wurde. Der CEO des Behörden Spiegel, Dr. Fabian Rusch, erklärte anschließend auf dem Pre-Event, diese Themen verstärkt in die Planung des kommenden Kongresses mitaufzunehmen.
