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StartDigitalesG7 einigen sich auf KI-Prinzipien

G7 einigen sich auf KI-Prinzipien

(BS) Künstliche Intelligenz (KI) steckt voller Potenziale und Gefahren. Die Regierungschefs der G7-Staaten haben sich nun auf elf Prinzipien und einen Verhaltenskodex für KI-Entwickler verständigt. So wollen die G7 dafür sorgen, dass KIs nicht Demokratie, Rechtstaat und Menschenwürde unterminieren.

Im April flog Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing (FDP) nach Takasaki. In der japanischen Stadt trafen sich damals die Digitalminister der G7. Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und die Vereinigten Staaten – alle waren sich einig, dass Künstliche Intelligenz das Thema der Stunde war. Ein halbes Jahr zuvor war ChatGPT veröffentlicht worden. Obwohl der deutsche Digitalminister sich eigentlich eher technologieoptimistisch zeigt und sich wiederholt gegen eine Überregulierung von KI aussprach, warnte Wissing in Takasaki: „Künstliche Intelligenz soll uns dienen, nicht manipulieren.“ Deshalb wolle die G7 gemeinsam Regeln für die neue Technologie entwickeln. Ende Mai begann dann der Hiroshima-Prozess der G7. In diesem Rahmen verständigten sich die Fachminister auf internaionale Prinzipien für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz.

In dieser Woche war es soweit. Die G7 haben elf Prinzipien veröffentlicht. „Wir erkennen die Notwendigkeit an, Risiken zu bewältigen und den Einzelnen, die Gesellschaft und unsere gemeinsamen Grundsätze, einschließlich der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Werte, zu schützen, wobei der Mensch im Mittelpunkt stehen muss“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der G7-Regierungschefs. Und weiter: Dies erfordere „die Gestaltung einer integrativen Governance für Künstliche Intelligenz“.

Gestaltet wurden die Leitprinzipien und der Verhaltenskodex von den G7-Digitalministerinnen und -ministern. Die Entwickler und Hersteller sollen sowohl in der Entwicklung als auch beim Betrieb von Künstlicher Intelligenz auf Risiken und Missbrauch achten, diese dokumentieren und ihnen entgegenwirken. Auch sollen sie Vorfälle öffentlich machen und über die Fähigkeiten, Grenzen und Einsatzbereiche ihrer Systeme berichten. Des Weiteren fordert die G7, dass KI-generierte Inhalte mit Wasserzeichen oder ähnlichem markiert werden. Der Verhaltenskodex für Organisationen präzisisiert diese Leitlinien mit konkreten Handlungsanweisungen.

„Der Code of Conduct der G7 ist ein Meilenstein für den weltweit sicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz“, findet Digitalminister Wissing. „KI muss im Einklang mit unseren Werten entwickelt werden.“ Auch dürften KI-Systeme nicht genutzt werden, um Demokratien zu schaden. So befürchten viele, dass es künftig viel KI-generierte Desinformation geben wird. Aber auch vollautomatisch erzeugte Schadsoftware wäre denkbar.

Verpflichtende Regeln kommen

„Die Entwickler von KI müssen Verantwortung übernehmen und mit dafür sorgen, dass unsere Werte geschützt werden und Vertrauen in KI entsteht“, fordert Wissing. Der Verhaltenskodex der G7 ist für Staaten und Unternehmen zunächst nicht bindend.

Freiwillig angeschlossen hat sich die EU. Die G7-Leitprinzipien und der freiwillige Verhaltenskodex spiegelten die Werte der EU wider, erklärte EU-Präsidentin Ursula von der Leyen (EVP/CDU). „Ich appelliere an die KI-Entwickler, diesen Verhaltenskodex so bald wie möglich zu unterzeichnen und umzusetzen“, fuhr sie fort. Ob die betreffenden Organisationen den Verhaltenskodex anwenden oder nicht, die EU steht kurz davor eine Verordnung über Künstliche Intelligenz zu erlassen. Derzeit ringen das EU-Parlament und der Rat noch darum wie streng die Regeln sein sollen. Doch die Verordnung würde mit Erlass sofort geltendes Recht in allen Mitgliedsstaaten der EU und für alle hier eingesetzten KI-Systeme gelten.

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