(BS) Eine Führungsperson aus der Firma hinter EncroChat ist von der Dominikanischen Republik nach Frankreich ausgeliefert worden. Seit seiner Verhaftung im Mai 2022 stand er dort unter Hausarrest. Ihm werden kriminelle Verschwörung, Geldwäsche, illegaler Waffenbesitz sowie die Bereitstellung kryptografischer Geräte ohne Kontrolle und Kooperation mit den Behörden vorgeworfen.
Die Auslieferung folgt einem längeren Verfahren. Im Juli letzten Jahres hatte die Staatsanwaltschaft von Lille angekündigt, dass Verdächtige, die im Nicht-EU-Ausland leben, ausgeliefert werden könnten. Die französische Abteilung bei Eurojust unterstützte die Staatsanwaltschaft in ihren Gesprächen mit den dominikanischen Behörden. Anfang Februar wurde gegen den Verdächtigen Anklage erhoben.
EncroChat bot abhörsichere Mobiltelefone, Ende-zu-Ende-verschlüsselte Nachrichten und Telefonie an. Der Dienst wurde von vielen Kriminellen genutzt. Französische Behörden infiltrierten ihn im Jahr 2020. Dies führte zu über 6.500 Festnahmen. Darüber hinaus beschlagnahmten europäische Behörden Vermögenswerte in Höhe von 900 Millionen Euro.
