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StartStaat & RathausEs fehlen 31 Milliarden Euro

Es fehlen 31 Milliarden Euro

„Es braucht ein auskömmliches und langfristig angelegtes Sportstätteninvestitionsprogramm“, forderte Ralph Spiegler, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), anlässlich des Bewegungsgipfels der Bundesregierung. Und Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages (DST), ergänzte: „Sport ist Bildung, soziale Schule, Integration, Jugendpflege und ist damit eine Querschnittsaufgabe, die zahlreiche kommunale Handlungsfelder berührt.“

Von den öffentlichen Gesamtausgaben für den Sport tragen Kommunen mit rund 80 Prozent der die finanzielle Hauptlast. Dazu gehören neben der Sportvereinsförderung das Planen, Bauen und Unterhalten von Sportstätten für den Schul- und Breitensport. In Deutschland gibt es rund 230.000 Sportanlagen und 370.000 km Sportstätten in Form von Laufstrecken, Fahrradwege oder Loipen. Davon befinden sich etwa zwei Drittel in kommunaler Trägerschaft. Und nicht nur klassische Sporthallen und Sportplätze würden modernisiert oder neu gebaut, ergänzte Lewe: „Auch in Parks, in Grünanlagen oder mitten in der Innenstadt entstehen multifunktionale Räume, die Erholungs- und Bewegungsflächen kombinieren.“ So könne es gelingen, mehr Menschen zu erreichen und zum Sport zu motivieren, denn Sport und Bewegung seien nicht zuletzt dank ihrer zahlreichen gesellschaftlichen Funktionen ein notwendiger Teil der kommunalen Daseinsvorsorge, so der DStGB-Präsident.

Aktuell belaufe sich der Sanierungsbedarf für alle Sportstätten in Deutschland auf insgesamt rund 31 Milliarden Euro, erklärten der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die beiden kommunalen Spitzenverbände auf dem Gipfeltreffen in Berlin. Dass das Förderprogramm „Investitionspakt Sportstätten“ des Bundes zum Ende des Jahres 2022 auslaufe ist Spiegler daher unverständlich. Es sei ein kontraproduktives Signal für die Zukunft der Sportstätteninfrastruktur, „vor allem, da vom Bund Fördersummen für die Jahre 2023 und 2024 bereits beziffert in Aussicht gestellt worden waren.“ Und Kerstin Holze, DOSB-Vizepräsidentin, und Stefan Raid, 1. Vorsitzender der Deutschen Sportjugend, ergänzten: „Um Deutschland insgesamt und nachhaltig sport- und bewegungsfreundlicher zu machen, muss Sport und Bewegung als Querschnittsaufgabe in allen Ressorts, wie z. B. Gesundheit, Soziales, Jugend, Familie, Sport, Bildung, Verkehr und Stadtentwicklung gedacht werden.“

Für die zukünftige Entwicklung des Sports soll im Rahmen des „Runder Tisch Bewegung und Gesundheit“ erörtert werden, wie Bewegung und ein aktiver Lebensstil für alle Menschen in Deutschland sektorenübergreifend gefördert werden können. Bis Ende 2023 sollen Sozialversicherungsträger, Verbände und Wissenschaft gemeinsam mit DStGB, DST, DOSB sowie Vertretern der Bundesregierung konkrete Maßnahmen vereinbaren. „An der Umsetzung dieser Maßnahmen muss sich die Bundesregierung und müssen wir uns im organisierten Sport messen lassen“, erklärten Holze und Raid abschließend.

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