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StartSicherheitTelefonbetrug auf dem Vormarsch

Telefonbetrug auf dem Vormarsch

Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Fallzahlen für die Phänomene „falscher Polizeibeamter, Enkeltrick und Schockanruf“ um über 60 Prozent. Der Vermögensschaden stieg im selben Zeitraum auf 20.65 Millionen Euro.

Dem Bericht der Polizei Baden-Württemberg zur Organisierten Kriminalität und Wirtschaftskriminalität 2022 entsprechend, bedient sich die Organisierte Kriminalität (OK) immer häufiger Betrugsversuchen wie dem Enkeltrick. Zwar verbleiben etwa 95 Prozent der Taten im Versuchsstadium, dennoch waren die Täterinnen und Täter in 1.006 Fällen (Vorjahr 441 Fälle) erfolgreich. Dies entspricht einer sehr starken Zunahme der Vollendungen um 128 Prozent. Um dem Phänomen Einhalt zu gebieten, stärkt die Polizei die Präventionsmaßnahmen. Ergänzend werden Bankmitarbeitende sensibilisiert. Sie sollen Schulungen erhalten, um Anrufstraftaten zum Nachteil ihrer Kundschaft zu erkennen.

Wirtschaftskriminalität rückläufig

Während Anrufstraftaten zunehmen, verringern sich im Bereich der Wirtschaftskriminalität die Fallzahlen. Im Vergleich zum Vorjahr nehmen die Zahlen um 29 Prozent auf 3.545 Fälle ab. Damit liegt sie mehr als 50 Prozent unter dem Fünfjahresmittel von 7.632 Fällen. Folgerichtig befindet sich auch die Gesamtschadenssumme auf dem vergleichbar niedrigen Niveau von 219,3 Millionen Euro. Dies entspricht rund einem Drittel des rund 591,2 Millionen Euro hohen Gesamtschadens, den die Kriminalität in Baden-Württemberg im Jahr 2022 verursacht hat.

Ermitteln gegen das organisierte Verbrechen

Im Jahr 2022 führte die Polizei Baden-Württembergs insgesamt 36 Ermittlungsverfahren gegen Angehörige der OK. Diese Zahl ist mit dem Vorjahresniveau vergleichbar.  Zum größten Teil gehen diese Verfahren auf Rauschgiftdelikte zurück. Aber auch Eigentumskriminalität und Cyberkriminalität sind in der Statistik vertreten.

Neben den unmittelbaren Verfahren gegen die OK bemühen die baden-württembergischen Sicherheitsbehörden auch sogenannte OK-Vorfeld-Verfahren (qualifizierte Bandenverfahren im Vorfeld der Organisierten Kriminalität). 167 derartige Verfahren wurden im Jahr 2022 geführt. Das entspricht den Zahlen des Vorjahrs. Fast 40 Prozent der OK-Vorfeld-Verfahren betrafen den Bereich der Rauschgiftkriminalität (66). Etwa 32 Prozent der Verfahren entfielen auf den Bereich der Eigentumskriminalität (54) und etwa 13 Prozent betrafen den Bereich Wirtschaftskriminalität (22).

Innenminister Thomas Strobl (CDU) fordert, international gegen die OK vorzugehen. „Gruppierungen der Organisierten Kriminalität verfügen häufig über ein weitverzweigtes Netzwerk in verschiedenste Länder. Deshalb ist die internationale Zusammenarbeit ganz entscheidend: In enger Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden anderer Länder, Europol und auch dem FBI bekämpfen wir internationale Organisierte Kriminalität über die Landesgrenzen hinaus.“   

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