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StartSicherheitDunkelfeldstudienresultate präsentiert

Dunkelfeldstudienresultate präsentiert

Schleswig-Holsteins Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hat gemeinsam mit dem Landespolizeidirektor Michael Wilksen und dem Leiter der kriminologischen Forschungsstelle im Landeskriminalamt (LKA), Dr. Lars Riesner, die zentralen Erkenntnisse zur Dunkelfeldstudie SKiD vorgestellt. Dabei wurden im Jahr 2020 insgesamt 23.500 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner über 16 Jahren nach ihren persönlichen Erfahrungen und Meinungen zu den Themen Sicherheit und Kriminalität befragt.

Die Ressortchefin sagte: „Mich freut es besonders, dass die Beteiligung an der Studie in Schleswig-Holstein bei 39,3 Prozent lag und damit deutlich höher als im Bundesgebiet und in allen anderen Bundesländern war.“ SKiD bedeutet „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“. Es handelt sich um eine Befragung zum Kriminalitätserleben. Dabei geht es u. a. um die Frage nach der Furcht vor Kriminalität, der Betroffenheit von Kriminalität, aber auch um die Frage nach dem Vertrauen in die Polizei. „Die Antworten liefern wichtige Informationsquellen für die Bewertung der objektiven und subjektiven Sicherheitslage und somit auch Erkenntnisse für die Ausrichtung der polizeilichen Arbeit“, sagte die Ministerin.

Knapp 40 Prozent der schleswig-holsteinischen Bevölkerung wurden im Jahr 2020 mindestens einmalig Opfer einer Straftat. Etwa ein Drittel wurde Opfer eigentumsbezogener Kriminalität (Diebstahls- und Betrugsdelikte sowie Sachbeschädigung). Circa ein Achtel (13,1 Prozent) wurde Opfer von Straftaten, die sich direkt gegen die eigene Person richteten (Raub-, Körperverletzungs- und Sexualdelikte sowie Droh- und Ehrdelikte).

Für diese personenbezogene Kriminalität sind in Schleswig-Holstein geringfügig höhere Prävalenzen zu verzeichnen als im Bundesgebiet (11,7 Prozent). Für die eigentumsbezogene Kriminalität fallen die Werte etwas geringer aus als im Bundesgebiet (32,7 Prozent). Die höhere Prävalenz für Schleswig-Holstein gegenüber dem Bundesgebiet lässt sich im Bereich der personenbezogenen Kriminalität zurückführen auf eine höhere Belastung bei den Droh- und Ehrdelikten im Internet sowie bei den Drohdelikten außerhalb des Internets und im Bereich der Körperverletzungen. Die Antworten der Bürgerinnen und Bürger lassen den Rückschluss zu, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit einer Opferwerdung sinkt. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Zusammenhang bei personenbezogenen Delikten. Hier werden junge Menschen im Alter zwischen 18 und 24 zehnmal eher Opfer (31,5 Prozent), als die Gruppe der 75- bis 84-Jährigen (3,1 Prozent).

Junge Menschen sind zudem auch besonders stark von Beleidigungen im Internet, Gewaltandrohung im Internet und außerhalb, Exhibitionismus und sexueller Belästigung betroffen. Das Geschlecht beeinflusst vor allem die Häufigkeit, im Bereich der eigentumsbezogenen Delikte Opfer einer Straftat zu werden. Diese fällt für Männer mit 34,1 Prozent höher aus als für Frauen (29,8 Prozent).

Nicht alles wird zur Anzeige gebracht

In Schleswig-Holstein werden weniger als ein Drittel (29,6 Prouent) aller Straftaten, bei denen es ein Opfer gibt, zur Anzeige gebracht. Hier besteht kein Unterschied zum Bundesgebiet. Am häufigsten werden Eigentumsdelikte angezeigt, deutlich seltener dagegen Delikte im digitalen Raum, wie z. B. Cyber-Angriffe gegen das Online-Banking (26,9 Prozent), Missbrauch persönlicher Daten (24,4 Prozent) oder der Online-Waren- und Dienstleistungsbetrug (23,1 Prozent). Im Bereich der personenbezogenen Kriminalität werden am häufigsten Körperverletzungen zur Anzeige gebracht (zwischen 43,6 und 46,4 Prozent).

Die niedrigste Anzeigeneigung ist hingegen für Beleidigungen im Internet festzustellen. Hier wird nur etwa jedes 30. Delikt zur Anzeige gebracht (3,3 Prozent). Gewaltandrohungen werden in etwa einem Achtel der Fälle angezeigt, schwere Sexualstraftaten wie Vergewaltigungen in etwa einem Viertel der Fälle (24,5 Prozent). Das Alter spielt beim Anzeigeverhalten eine bedeutsame Rolle. Während aus der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen heraus nur 15,1 Prozent der Straftaten der Polizei gemeldet werden, kommt dies im Altersbereich von 75 bis 84 Jahren anteilig dreimal so häufig vor (45,6 Prozent).

Hohes Sicherheitsgefühl

„Uns als Regierung interessiert aber nicht nur, wie es im Hinblick auf die Kriminalität an sich im Hell- und Dunkelfeld aussieht und wie häufig Straftaten zur Anzeige gebracht werden, sondern wir wollen auch, dass sich die Menschen in unserem Bundesland sicher fühlen und dem Rechtsstaat vertrauen. Daher ist es für uns so wichtig, sich auch mit dem Sicherheitsgefühl und der Furcht vor Kriminalität auseinanderzusetzen. Mich freut es wirklich sehr, dass sich 93,1 Prozent der befragten Personen in ihrer alltäglichen privaten und öffentlichen Umgebung sicher in Bezug auf die Kriminalität in Schleswig-Holstein fühlen“, so Sütterlin-Waack weiter.

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