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Plattner plant Cyber-Nation Deutschland

Die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, fordert den Aufbau einer „Cyber-Nation Deutschland“, um den Herausforderungen der Cyber-Kriminalität gerecht zu werden. Das BSI allein schaffe das nicht. Es brauche eine Umstrukturierung des gesamten Landes.

Plattner warnte eindringlich vor den Bedrohungen durch Cyber-Kriminalität. Sie betonte: „Die Angreifer haben keine Angst vor Strafverfolgung.“ Die Cyber-Kriminalität sei nach wie vor „extrem lukrativ“ und „super einfach“. Durch Künstliche Intelligenz (KI) würden zudem neue Risiken entstehen. Eine Zahl, die für Plattner „augenöffnend“ war, teilte die Behördenchefin dem Publikum der Hamburger IT-Strategietage mit: Die im letzten Jahr in Deutschland entstandenen Schäden durch Cyber-Angriffe wurden auf 206 Milliarden Euro geschätzt. Dabei sei es nicht wichtig, ob die Zahl korrekt sei, meinte Plattner. Entscheidend sei für sie allein die Größendimension.

IT „in Ordnung kriegen“

Für die Präsidentin des BSI ist klar: „Es ist billiger, sich vorher darum zu kümmern. Und definitiv billiger als Ransomware zu zahlen.“ Eine gut verwaltete IT-Infrastruktur sei Plattner zufolge außerdem ein Wettbewerbsvorteil und „wahrscheinlich sogar eine Notwendigkeit“. Daher appellierte sie an die anwesenden Unternehmen: „Ihr müsst eure IT in Ordnung kriegen.“ Im Gegenzug versprach sie die NIS-2-Richtlinie „so pragmatisch wie möglich“ zu gestalten. Die Richtlinie muss bis Oktober 2024 umgesetzt werden.

Das BSI unterstütze die Privatwirtschaft bei der Cyber-Sicherheit, sei aber auf deren Handeln angewiesen, so die Präsidentin. Dem BSI stehen 2024 237 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem haben sie 1785 Stellen, davon seien Plattner zufolge derzeit rund 1500 besetzt. Mehr Personal sei aber nicht die Lösung für alles: „Selbst wenn man uns zehnmal so viele Stellen gibt, werden wir dafür nicht aufgestellt sein. Das ist etwas, was wir nur zusammen schaffen.“

Aus diesem Grund plant die Cyber-Sicherheitsbehörde die „Cyber-Nation Deutschland“. Diese soll ein Dach sein, unter welchem die benötigte Cyber-Sicherheitsarchitektur gebaut wird, erklärte Plattner. Das Land müsse mithilfe von enger Zusammenarbeit so aufgestellt werden, dass es mit den oben genannten Herausforderungen zurechtkommt.

Resilienz, Cyber-Markt und Kompetenz

Die Strategiezielen für dieses Vorhaben umfassen die Erhöhung der Cyber-Sicherheit auf der Agenda, die Steigerung der Resilienz, die Nutzung von Technologiekompetenz sowie die Förderung des Cyber-Markts in Deutschland. Plattner betonte weiterhin die Bedeutung von Standards und von der Digitalisierung.

Wichtig sei auch bislang „ungenutzte Ressourcen“ aufzugreifen. Damit spielte Plattner auf die Rolle von Frauen innerhalb der IT an. Zum Schluss ihrer Rede forderte die Präsidentin alle Frauen im Saal dazu auf, auf die Bühne zu kommen und merkte an: „Das ist das, was wir schon geschafft haben. Eine Botschaft: Mehr davon.“

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