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StartDigitalesFortschritte bei der Umsetzung digitaler Identitäten

Fortschritte bei der Umsetzung digitaler Identitäten

BSI-Präsidentin Claudia Plattner präsentiert die aktuellen Schwerpunkte der Cyber-Sicherheitsbehörde im Kontext der eIDAS-Verordnung. Aufgrund des limitierten Zugangs zur zuvor eingeplanten Hardware baut das BSI eine neue Lösung. Bezüglich des PIN-Rücksetzungsbriefs werden unterschiedliche Varianten evaluiert.

Die Europäische Union hat die überarbeitete eIDAS-Verordnung im Februar verabschiedet. Ihr Ziel ist ein europaweit interoperables eID-System, die dazu passende EU-Wallet auf Vertrauensniveau „hoch“ und deren Verfügbarkeit auf jedem mobilen Endgerät.

„In der Praxis ist noch unendlich viel zu tun“, sagt die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Claudia Plattner, in ihrer Keynote auf dem eIDAS Summit des Bitkom. Diverse Durchführungsrechtsakte seien noch offen. Auch die nationale Umsetzung müsse angegangen werden. Dazu gehört eine deutsche Wallet, Dienste, das eID-System als Basis und sehr viel mehr, skizziert die BSI-Präsidentin. Essenziell sei auch die Begeisterung der Nutzer, um die Anwendung zu verbreiten.

Limitierter Zugang zur Hardware

Eine aktuelle Herausforderung betreffe die Hardware der Endgeräte. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Hardware der Endgeräte „einen wichtigen Teil der Sicherheitsaufgaben übernimmt“, berichtet Plattner. Diese Hardware stehe allerdings nicht überall zur Verfügung und auch der Zugang zu dieser sei eingeschränkt.

Deswegen plant das BSI übergangsweise eine andere Lösung, „Evolutionslösung“ genannt. Über zentrale Backend-Komponenten soll ein Teil der Sicherheit aus dem Endgerät ins Backend verlagert werden. Die Evolutionslösung muss Plattner nach später in der EU-Wallet aufgehen: „Das können nicht zwei getrennte Stränge sein, sondern das muss ineinandergreifend entwickelt werden.“

Bei der Entwicklung will man keine Zeit verlieren, denn: „Die Menschen da draußen brauchen eine Lösung“, betont die BSI-Präsidentin. Ziel ist die Fertigstellung der Lösung Mitte des Jahres 2025. Bis Ende 2027 wird dann „alles zusammengebracht“ und die EU-Wallet fertiggestellt.

PIN-Rücksetzdienst kommt wieder

Den PIN-Rücksetzdienst auszusetzen, bezeichnet Plattner als „schwere Entscheidung“, die finanziell bedingt war. Es sei ihr aber klar, dass der Dienst Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von digitalen Identitäten ist. Zurzeit werde der PIN-Rücksetzdienst wieder aufgebaut, nun in einer kostenpflichtigen Version.

Doch auch zwei weitere Optionen würden aktuell geprüft: Der Ausweisinhaber könnte vor Ort identifiziert werden, zum Beispiel in einer Bankfiliale. Alternativ könnte die PIN an das ePostfach der BundID zugestellt werden. Letztere wäre eine rein digitale Lösung.

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