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StartSicherheitElektrisch zum Einsatz in HH

Elektrisch zum Einsatz in HH

Die Feuerwehr Hamburg hat einen Probebetrieb mit drei vollelektrischen Einsatzfahrzeugen gestartet. Neben zwei vollelektrischen Rettungswagen wird auch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug getestet. Neben den Umweltaspekten bieten die Einsatzfahrzeuge wesentliche Vorteile, die optimal auf die Bedürfnisse der Feuerwehr Hamburg zugeschnitten sind.

Die beiden neuen elektrisch betriebenen Rettungswagen sind vorerst an den Feuer- und Rettungswachen Billstedt und Berliner Tor stationiert. Sie wurden auf Basis eines MAN-Fahrgestells durch die Schweizer Firma FLUX vollelektrifiziert und anschließend zu Rettungswagen auf- und ausgebaut. Aufgrund eines niedrigen Schwerpunkts der Fahrzeuge haben die Rettungswagen verbesserte Fahreigenschaften und bieten damit einen höheren Patientenkomfort. Die viel diskutierte Reichweitenproblematik stellt sich nicht, da die Fahrzeuge bei ihren Einsätzen im Stadtgebiet nur kurze Strecken zurücklegen und zwischen den Einsätzen aufgeladen werden.

Nach Berlin nun auch in Hamburg

Neben den Rettungswagen wird nun ein vollelektrisches Hilfeleistungslöschfahrzeug der Firma Rosenbauer eingesetzt. Auch hier verspricht man sich mehr Komfort. Unter anderem sei die Anordnung der Mannschaftssitze, die quer zur Fahrtrichtung verläuft, für die Kommunikation besonders vorteilhaft. Ebenso sei das luftgefederte Fahrgestell, das durch seine Höhenverstellbarkeit die Geräteentnahme und die Bedienung an der Einsatzstelle erleichtert, ein Pluspunkt. Aber auch ein Geländemodus und die Watfähigkeit des Fahrzeugs ermöglichen den Einsatz in schwierigem Gelände oder das kurzzeitige Durchfahren von bis zu 80 cm tiefem Wasser. Durch die schmale Bauweise und eine zusätzliche Hinterachslenkung ist das Fahrzeug zudem außergewöhnlich wendig.

Mit einem elektrisch betriebenen HLF hat die Berliner Feuerwehr bereits gute Erfahrungen gemacht. Die Berliner Feuerwehr zog nach dem Probebetrieb des ersten eHLF eine positive Bilanz und kündigte nach der Auswertung der Ergebnisse an, weitere elektrisch betriebene Einsatzfahrzeuge anschaffen zu wollen. Seitens der Berliner Feuerwehr heißt es, dass das eHLF im 13-monatigen Testbetrieb etwa 1.600 Einsätze absolviert und eine Laufleistung von rund 14.000 Kilometern erreicht habe. In 90,7 Prozent der Einsätze sei rein elektrisch gefahren worden. Bei zehn Einsätzen sei der sogenannte „Range Extender“ genutzt worden – ein integrierter Euro-6-Dieselmotor, der zum Nachladen des Akkus für den elektrischen Betrieb verwendet wird. Auf ihn wurde zurückgegriffen, sobald der Ladezustand des Akkus unter 20 Prozent fiel. Probleme oder gar einen Ausfall des eHLF, das sich auch als katastrophenschutzfest erwiesen hat, gab es an den Einsatzstellen nie.

Mehr Komfort bei den Fahrzeugen

Die Beschaffung der beiden elektrischen Rettungswagen, des elektrischen Hilfeleistungslöschfahrzeugs sowie der zugehörigen Ladeinfrastruktur wird im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben sowie der zugehörigen Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt rund 583.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Diese drei Projekte werden zudem aus Klimaplanmitteln der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert.

BOS-Fahrzeuge als Botschafter

„Mit der Beschaffung unserer vollelektrisch angetriebenen Einsatzfahrzeuge gehen wir neue Wege in der Brandbekämpfung und im Rettungsdienst und setzen damit ein Zeichen für eine noch schlagkräftigere und zukunftsfähigere Feuerwehr Hamburg. Vor allem die Konzeption des neuen elektrischen Hilfeleistungslöschfahrzeugs vereinfacht die Arbeit an den Einsatzstellen erheblich. Wir sind stolz darauf, dass wir heute die individuell auf Hamburg angepassten Fahrzeuge entgegennehmen dürfen“, betonte Jörg Sauermann, Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg.

„Sonderfahrzeuge sind wichtige Botschafter für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Elektromobilität. Klimafreundlich angetriebene Rettungs- und Einsatzfahrzeuge zeigen, dass es für fast alle Bereiche des Verkehrs klimaneutrale Alternativen gibt“, erklärte bei der Übergabe Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

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