Das Rote Kreuz ist ein international be- und anerkanntes Symbol für Krankenhäuser und Rettungseinrichtungen. Besonders in Kriegsgebieten kann diese Kennzeichnung viele Leben retten. Da sich kriegerische Handlungen mittlerweile auch in Teile des Cyber-Raums verlagert haben, soll es eine entsprechende digitale Schutzsymbolik geben.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) will auch seine digitalen Ressourcen schützen: durch neue digitale Embleme (DIEM). Eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) soll die digitale Kennzeichnung ausarbeiten. Dies wurde auf dem 121. IETF-Treffen in Dublin, Irland, beschlossen. Die Arbeitsgruppe soll ein Datenformat sowie Verfahren für die Ausstellung und Integration der digitalen Schutzmarkierungen entwerfen. Anhand des digitalen Roten Kreuzes sollen Dritte in Zukunft prüfen können, ob eine digitale Ressource nach humanitärem Völkerrecht oder anderen Normen gekennzeichnet ist und daher „geschützt und respektiert“ werden müsse, so Samit D’Cunha vom ICRC.
Digitaler Schutz auch für die Presse?
Ob das Internationale Rote Kreuz zunächst als einzige Institution ein DIEM erhält, wird noch diskutiert. Es steht auch im Raum, ob Journalistinnen und Journalisten mehr digitalen Schutz bekommen sollen. Mike Christie, Ex-Reuters-Journalist und Experte für Pressesicherheit, hatte sich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass auch durch „Press“ gekennzeichnete Ausrüstungsgegenstände von Pressemitarbeitenden durch digitale Embleme geschützt werden sollten.