In Zukunft muss in Deutschland deutlich mehr zum Schutz gegen sowie zur Bekämpfung von Waldbränden getan werden. Darin sind sich Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen einig. Naturgemäß setzen sie dabei unterschiedliche Schwerpunkte.
So sollten aus Sicht von Ulrich Cimolino vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) alle geeigneten Hubschrauber der Landespolizeien mit Auslasthaken ausgestattet werden, um Flüge mit Löschwasserbehältern absolvieren zu können. Außerdem müsse der Bund für die Bundespolizei leistungsstärkere Maschinen beschaffen und selbst Schwerpunktforschungs- sowie Ausbildungsstätten für die Vegetationsbrandbekämpfung einrichten.
Nach Meinung von Susanne Klatt von der Feuerwehr- und Rettungsakademie der Feuerwehr Essen brauche es mehr Spezialfahrzeuge und -ausstattung für die Waldbrandbekämpfung. Denn die derzeit im Einsatz befindlichen multifunktionalen Löschfahrzeuge der Feuerwehren seien bei größeren Vegetationsbränden – insbesondere in unwegsamem Gelände – nur bedingt einsetzbar. Spezielle Flug-Crews für solche Einsätze fordert der Bundesvorsitzende der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft (DFeuG), Siegfried Maier.
Andere Schwerpunkte setzen Alexander Held vom European Forest Institute und Andreas W. Bitter, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände. Held dringt auf zusätzliche Investitionen im Zivilschutz. Bitter verlangt einen nachhaltigen und klimaresilienten Waldumbau für den präventiven Waldbrandschutz. Dazu bedürfe es einer Überführung stärker gefährdeter Reinbestände in strukturreiche Mischwälder mit einem entsprechend hohen Laubholzanteil. Denn der Schaden, der durch Vegetationsbrände in Deutschland entstehe, sei enorm. Im vergangenen Jahr habe er bei über 600 Millionen Euro gelegen, warnte Bitter.