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Zukunftskongress Bayern: Digitalisierung nur gegen mehr Geld

(BS) Auf dem 10. Zukunftskongress Bayern diskutierten die Digitalisierer des Freistaats, wie die Digitalisierung gelingen könne. Auf das Problem konnte man sich einigen, aber nicht auf die Lösung.

„Wir waren mal besser, wir hatten mal internationale Standards und Schnittstellen“, erklärte Dirk Arendt. Dabei denkt er an die Telekommunikationsstandards, die die EU seinerzeit gegen die USA durchsetzte. Aber nun: „Die Digitalisierung hat uns überrollt“, sagt der Direktor Public Sector bei Trend Micro Deutschland. Er beobachte, dass der öffentliche Sektor nicht mal wüsste, wo er Digitalprodukte einkaufen solle. Die Verwaltung gehe – metaphorisch gesprochen – zum Bäcker, um eine Rinderhälfte zu kaufen.

„Sollte man von den ausgestellten Personalmitteln nicht strategisch – sagen wir – ein Prozent für Digitalisierungsprojekte umwidmen“, überlegte die AKDB-Vorständin Gudrun Aschenbrenner. Sie argumentierte, dass manche Stellen wegen des Fachkräftemangels eh nicht besetzt werden könnten. Die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen könne dem Personalmangel abhelfen. Also würden die Gelder im Wesentlichen immer noch für das gleiche Ziel ausgegeben. „Man kann mit Digitalisierung sogar Geld sparen“, pflichtete ihr der CDO des Hertener Software- und Beratungshauses Prosoz, Christian Rupp, bei. Noch dazu erspare die elektronische Zustellung von Bescheiden gegenüber der Post CO2 ein.

Die Idee, den Haushaltsgeber mit der digitalen Dividende zu überzeugen, sei auch in seinem Ministerium vorhanden, berichtet Christian Bähr, der im Bayerischen Staatsministerium für Digitales (StMD) Abteilungsleiter für Innovative Verwaltung ist. „Ich glaube, es liegt viel Geld darin, dass Staat und Kommunen noch enger und vor allem auch digital zusammenarbeiten“, sagte Bähr.

Am wichtigsten sei aber, endlich mehrjährig zu denken. Digitalisierung einer jährlich wechselnden Budgetierung durch den Haushalt zu unterwerfen, sei nicht zielführend. Es brauche Verlässlichkeit.

Der CEO der govdigital, Martin Schallbruch, ergänzte, dass digitale Verwaltungsleistungen oft Jahre bräuchten, um sich zu etablieren. „ELSTER und BundID sind Beispiele von digitalen Leistungen, die sich durchsetzen“, findet Schallbruch. Dafür bräuchte es enge Kooperation und mehr bottom up-Initiativen. „Ich wünsche mir weniger detaillierte Vorgaben, aber mehr Druck“, forderte Schallbruch.

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