Der Bundesagentur für Arbeit droht, tief in die roten Zahlen zu rutschen. Grund ist eine eklatant angestiegene Arbeitslosigkeit sowie ein Mehr an Kurzarbeit.
Wie ein Bericht der Bundesagentur zeigt, der am Freitag im Haushaltsausschuss des Bundetags eingereicht wurde, muss der Bund bis 2029 möglicherweise Liquiditätshilfen in Höhe von 11,9 Milliarden Euro zuschießen. Noch für dieses Jahr rechnet die Behörde mit einem Defizit von gut 2,3 Milliarden Euro. Zwar würden sich die Einnahmen „weitgehend planmäßig“ entwickeln, heißt es in dem Bericht. Doch die Kosten für Arbeitslosigkeit, Kurzarbeiter- und Insolvenzgeld seien enorm gestiegen.
Noch in ihrer Herbstprognose war die Bundesregierung von 2,76 Millionen Arbeitslosen für das Jahr 2025 ausgegangen, jetzt kalkuliert sie mit 2,94 Millionen Arbeitslosen im Jahresschnitt. Schon 2024 hatte die Bundesagentur 2,46 Milliarden Euro mehr ausgeben als ursprünglich geplant. Für dieses Jahr rechnet sie mit einem Defizit von 5,27 Milliarden.
Neben steigenden Aufwendungen für Arbeitslosengeld wurde 2024 auch mehr Geld in aktive Arbeitsmarktpolitik, wie Qualifizierungsmaßnahmen, investiert. Hier wuchs der Betrag von 3,82 Milliarden auf 4,36 Milliarden Euro. Wegen der zunehmenden Zahl an Firmenpleiten stiegen zudem die Zahlungen für das Insolvenzgeld um 23,5 Prozent auf 630 Millionen Euro an.