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StartSicherheitMehr Opfer von Partnerschaftsgewalt im Fünfjahresvergleich

Mehr Opfer von Partnerschaftsgewalt im Fünfjahresvergleich

Während die Anzahl der Opfer von Gewalt in Partnerschaften von 2020 auf 2021 um drei Prozent gesunken ist, stieg sie in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um 3,4 Prozent. Überwiegend sind Frauen Opfer der Gewalt, während die Tatausführenden in der Mehrheit männlich sind.

Diese Zahlen gehen aus der Kriminalistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt 2021 hervor.

Mehr als die Hälfte der angezeigten Fälle ist dem Deliktbereich vorsätzliche einfache Körperverletzung zuzuordnen. In etwa einem Viertel der Fälle ermittelt die Polizei wegen Stalkings. Gefährliche Körperverletzung macht etwa zwölf Prozent der Fälle aus.

2021 wurden insgesamt 369 Personen als Opfer von versuchtem und vollendetem Mord und Totschlag erfasst. Die Anzahl der Opfer bei vollendetem Mord und Totschlag lag bei 121, davon 109 weibliche und zwölf männliche. Hinzu kommen vier Fälle von Körperverletzung mit Todesfolge durch Partnerschaftsgewalt bei Frauen und zwei Fälle bei Männern. Damit sind 113 Frauen und 14 Männer Opfer von Partnerschaftsgewalt mit tödlichem Ausgang geworden.

Vieles bleibt im Verborgenen

Trotz Pandemie und Corona-Schutzmaßnahmen ergab sich auch 2021 kein signifikanter Anstieg der Fälle von Partnerschaftsgewalt: Insgesamt wurden 139.327 Fälle von Partnerschaftsgewalt mit Tatzeit innerhalb des Jahres 2021 registriert. Das entspricht einem Anstieg von 0,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Möglicherweise hat die Situation während der Pandemie das Anzeigeverhalten von Opfern und die Möglichkeiten zur Aufdeckung durch Dritte beeinflusst. Daher könnte sich das tatsächliche Ausmaß von Partnerschaftsgewalt vergrößert haben, ohne von der Polizei registriert zu werden. Darauf deuten die Auswertungen des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ hin. Diese zeigen, dass die Zahl der Beratungskontakte in den Corona-Lockdowns zugenommen hat: 2021 wurden mehr als 54.000 Beratungen dokumentiert, rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. “Wir müssen Gewalt gegen Frauen noch klarer als solche benennen und noch besser erfassen, um sie wirksam bekämpfen zu können. Es darf keinerlei Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen geben. Wenn Männer Frauen töten, weil sie Frauen sind, dann ist es angemessen und auch notwendig, von Femizid zu sprechen“, äußerte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zum Sachverhalt.

Der vollständige Bericht findet sich hier.

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