Die schnelle Entwicklung von Deep-Fake-Technologien stellt eine wachsende Gefahr für die Integrität digitaler Medien und das Vertrauen in Informationen dar. Laut einer Umfrage von Bitkom sind 81 Prozent der Befragten nicht oder nur schwer in der Lage, Deep Fakes zu erkennen. Als Reaktion darauf startet die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) den Innovationswettbewerb „Deepfake Detection and Prevention“. Ziel ist es, in zwei Stufen bis zu 14 Teams zur Entwicklung von Lösungen zur Deep-Fake-Erkennung zu motivieren.
Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) betonte, der Wettbewerb setze ein Zeichen gegen manipulierte Medieninhalte und zielte darauf ab, schnelle und praxistaugliche Lösungen zur Erkennung und Verhinderung von Deep Fakes zu finden. Er hob hervor, dass es für die Nutzer einfach sein müsse, echte von unechten Inhalten zu unterscheiden, um das Vertrauen in Künstliche Intelligenz (KI) zu stärken und die Grundrechte im Netz zu schützen.
Rafael Laguna, Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen, erläuterte das Ziel des Wettbewerbs: die Entwicklung fortschrittlicher Technologien zur effektiven Erkennung von Deepfakes sowie innovativer Mechanismen zur Prävention manipulierter Bilder. Die Lösungen sollen die gesamte Wertschöpfungskette der digitalen Medienverarbeitung berücksichtigen, von der Authentifizierung und Sicherung von Originalinhalten bis hin zur Echtzeitanalyse und Erkennung manipulierter Medien.
Der SPRIND Funke ermöglicht eine schnelle und flexible Finanzierung, die bis zu 14 Teams in zwei Stufen mit insgesamt bis zu 10 Millionen Euro unterstützt. In der ersten Stufe erhalten die ausgewählten Teams bis zu 350.000 Euro, in der zweiten Stufe bis zu 375.000 Euro. Ziel ist es, Projekte vom Laborstadium zu einsatzfähigen Prototypen weiterzuentwickeln. Die Entscheidung über die Teilnahme erfolgt durch eine Fachjury nach einer Präsentation am 29. Oktober 2024 in Leipzig. Die erste Phase des Wettbewerbs läuft sieben Monate, beginnend direkt nach der Jury-Entscheidung. Die zweite Phase startet im Juni 2025 und endet am 30. November 2025. Der Bewerbungsschluss ist der 18. Oktober 2024. Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen finden Interessierte auf der Website von SPRIND.
Der Wettbewerb ist Teil der MISSION KI, die sich mit der Entwicklung von Prüfstandards für KI-Systeme beschäftigt und verfolgt das Ziel, die digitale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.