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StartDigitalesKleine Schritte in die richtige Richtung

Kleine Schritte in die richtige Richtung

Es gibt gute Nachrichten: Die Verwaltungsdigitalisierung geht voran, lautet das Fazit des eGovernment Monitors 2024. So steigen die Nutzung des Online-Ausweises, die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Angebot und die Akzeptanz des KI-Einsatzes. Gleichzeitig ist das Tempo langsam und unsere Nachbarländer Österreich und Schweiz sind in vielen Bereichen weiter.

„Die Verwaltung bewegt sich zwar noch zu langsam, aber messbar in die richtige Richtung“, resümiert die Studie eGovernment Monitor 2024 der Initiative D21. In diesem Jahr zeige sich, dass bei den Bürgern die Fortschritte der Verwaltungsdigitalisierung ankämen – sowohl in deren Einstellungen als auch im Verhalten.

Ein Fünftel hat den Online-Ausweis genutzt

Im Vergleich zum Vorjahr ist beispielsweise die Nutzung des Online-Ausweises stark angestiegen. Waren es 2023 noch 14 Prozent (Behörden Spiegel berichtete), sind es 2024 bereits 22 Prozent der Befragten, die den Ausweis schon einmal genutzt haben. Dieser Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die Bürger mehr Anwendungsfälle entdeckt hätten. Dennoch erscheint vielen die Einrichtung der Online-Funktion zu kompliziert. Die Online-Identifikation stelle für Viele sogar ein Hindernis für die Nutzung von E-Government dar.

Die Studie zeigt auch: 42 Prozent der Befragten wünschen sich, dass bereits eingegebene Daten für künftige Anträge genutzt werden können, anstatt sie jedes Mal neu eingeben zu müssen – also die Umsetzung des Once-Only-Prinzips. Dessen Verankerung im OZG 2.0 leiste einen „wesentlichen Beitrag“ zur Registermodernisierung und zur Befriedigung dieses Bürgerbedürfnisses.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung wird 2024 von einer größeren Gruppe akzeptiert. Im vergangenen Jahr lehnte noch rund ein Fünftel (21 Prozent) den Einsatz von KI kategorisch ab. In diesem Jahr hat sich diese Zahl halbiert (11 Prozent). Hier finden sich keine Unterschiede zu den Nachbarländern Österreich und Schweiz, die der Monitor ebenfalls betrachtet. In anderen Kategorien wird deren Vorsprung hingegen deutlich.

Etwas zufriedener als letztes Jahr

Die Zufriedenheit der Bürger mit dem E-Government-Angebot ist in Deutschland zwar gestiegen, liegt mit 62 Prozent aber immer noch unter dem Niveau von Österreich (74 Prozent) und der Schweiz (79 Prozent).
Auch die digitale Nutzungslücke fällt in den Nachbarländern kleiner aus. Die Zahl beschreibt den Anteil der Personen, die eine Verwaltungsangelegenheit vollständig offline erledigt haben. In Deutschland sind das in diesem Jahr knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten, in Österreich und der Schweiz nur rund ein Fünftel (21 und 19 Prozent). 2023 waren es in Deutschland noch 35 Prozent, die Lücke ist also etwas kleiner geworden.

Der eGovernment Monitor erklärt auch, wie die Nutzung der digitalen Verwaltungsleistungen erhöht werden kann. Demnach müssten die Angebote einfacher und komfortabler zu nutzen sein. Dazu können digitale Werkzeuge und neue Technologien beitragen, so die D21. Dabei sollten digitale Hilfestellungen, die Optimierung für mobile Endgeräte und eine medienbruchfreie Abwicklung mitgedacht werden. Außerdem empfiehlt die Initiative die proaktive Kommunikation über den Bearbeitungsstand. Nur so könne die Lücke zwischen den wachsenden Ansprüchen und der heutigen Realität geschlossen werden.

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