Das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit (ECCC) hat bei einer Verwaltungsratssitzung in München die Schwerpunkte des Förderprogramms „Digitales Europa“ für den Zeitraum 2025 bis 2027 festgelegt. Insbesondere sollen Forschung und Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Post-Quanten-Kryptografie verstärkt gefördert werden.
Thomas Caspers, Mitglied des ECCC-Verwaltungsrats und Abteilungsleiter beim BSI, betonte, dass aus deutscher Sicht Technologien wie KI und Post-Quanten-Kryptografie für die Forschungslandschaft von besonderer Bedeutung seien und es erfreulich sei, dass diese Themen Schwerpunkte im Förderprogramm darstellen.
Das ECCC, das 2021 durch eine EU-Verordnung gegründet wurde, wird demnächst sein Hauptquartier in Bukarest beziehen. Beim Treffen wurden auch Regelungen zum sicheren Umgang mit sensiblen Forschungsdaten beschlossen. Zudem wurde die finanzielle Autonomie des ECCC hervorgehoben, die seine Unabhängigkeit und die Rolle der Cyber-Sicherheit in Europa unterstreicht. Das deutsche Nationale Koordinierungszentrum für Cybersicherheit (NKCS) will sich künftig vor allem in Arbeitsgruppen zur Cyber-Sicherheits-Community, bei Beschleunigungen von Bewerbungsverfahren und der strategischen Beratung des ECCC engagieren.
Luca Tagliaretti, Geschäftsführer des ECCC, hob hervor, dass die finanzielle Autonomie und die Unterzeichnung des Hauptquartiersabkommens mit den rumänischen Behörden wichtige Meilensteine für das Zentrum seien. Es verfüge nun über alle Voraussetzungen, um eine zentrale Rolle im europäischen Cyber-Sicherheits-Ökosystem zu spielen.
Das deutsche NKCS, mit dem BSI als Leitstelle, organisierte die Veranstaltung gemeinsam mit dem Forschungsinstitut FI Code der Universität der Bundeswehr. Vor der Sitzung des Verwaltungsrats trafen sich bereits am 8. Oktober die Nationalen Koordinierungszentren (NCCs) der EU-Länder zum Austausch über ihre Arbeit.