Das Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen versteht sich als engagierter Partner von Kommunen und Landkreisen, um eine nachhaltige integrierte Mobilitätsplanung strategisch anzugehen und die Mobilität in Hessen zukunftsfähig, sozial gerecht und klimafreundlich zu gestalten.
Das Fachzentrum will hessische Kommunen und Landkreise dazu beraten und unterstützen, innovative, jedoch gleichzeitig gesetzes- und leitlinienkonforme Planungen für eine nachhaltige und integrierte Mobilität an den Start und in die weitere Umsetzung zu bringen. Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW) agiert es als Mittler und Vernetzer zwischen den wichtigen Akteuren der hessischen Kommunen, die in unterschiedlichsten Rollen und Funktionen sehr engagiert und als Treiber für eine nachhaltige Entwicklung der Mobilität und damit für mehr Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger eintreten. Durch vielfältige Informationsangebote, individuelle Beratungen, Vernetzungsveranstaltungen, Workshops, Coachings und Weiterbildungsangebote wirbt und wirkt das Fachzentrum als Unterstützer und Begleiter der Gemeinde-, Stadt- und Kreisverwaltungen für die Umsetzung von nachhaltigen Mobilitätsplänen.
Organisations- und ressortübergreifende Aufgaben
Dabei sind die kommunalen Aufgaben der Verkehrs- und Mobilitätsplanung sehr komplex und können nur organisationsübergreifend im Verbund mit oft mehreren verschiedenen Ämtern, Organisationen und politischen Kräften ein und derselben Kommune oder eines kommunalen Zusammenschlusses angegangen werden. Sie reichen von der der Entwicklung eines langfristigen Leitbildes und einer Strategie, der Öffentlichkeitsbeteiligung bis hin zu Monitoring und Evaluation von Umsetzungsplänen.
Insofern ist es für Kommunen und Landkreise wichtig, eine integrierte Planung nach den europäischen SUMP-Leitlinien („Sustainable Urban Mobility Plan“) auf den Weg zu bringen. Bei einem SUMP handelt es sich um eine ganzheitliche, strategische Mobilitätsplanung auf kommunaler bzw. regionaler Ebene, die auf bewährten Planungsansätzen aufbaut und im besonderen Maße Zusammenarbeits-, Beteiligungs- und Evaluationsprinzipien berücksichtigt. Üblicherweise wird der Prozess als SUMP-Zyklus dargestellt, der die Phasen „Vorbereitung und Analyse“, „Strategieentwicklung“, „Maßnahmenplanung“ und „Umsetzung und Monitoring“ umfasst. Alle Verkehrsträger werden dabei integriert berücksichtigt mit dem Ziel die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu erfüllen.
Netzwerktreffen generieren Mehrwert
Das erfolgreiche Veranstaltungsformat „SUMP-Netzwerktreffen“ fand zum dritten Mal im Februar 2025 statt. Hier tauschten sich über sechzig Verantwortliche aus der öffentlichen Verwaltung zur Planung von integrierter Mobilität im ländlichen Raum aus und diskutierten die wichtige Frage der Zusammenarbeit zwischen ihnen und der Kommunalpolitik. Die Mobilitätsplaner profitierten von den vorgestellten Best-Practice-Beispielen ihrer Kolleginnen und Kollegen aus dem ländlichen Raum. Insbesondere wurden die Chancen einer interkommunalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Als Erkenntnisgewinn wurde von den Teilnehmern mitgenommen, dass kleinere Gemeinden, wenn sie sich zusammenschließen bei ihren Bemühungen zur Mobilitätsplanung und gemeinsam über kommunale Grenzen hinweg agieren, einen SUMP entwickeln können.
Highlight war die erstmalige Überreichung von Förderbescheiden für das hessische Programm „Förderung nachhaltiger integrierter Mobilitätspläne“. Denn seit Januar 2024 fördert das Land Hessen die Erstellung und Umsetzung nachhaltiger integrierter Mobilitätspläne (SUMPs) für hessische Kommunen, Landkreise und kommunale Zusammenschlüsse. Das Programm ist Teil des Klimaplans Hessen und ist unter der Maßnahme „Klimafreundliche Verkehrswende bis 2030“ verortet. Als flankierende Maßnahme bietet das Fachzentrum erstmalig einen Lehrgang „Mobilitätsplanung kompakt“ für Mitarbeitende von Kommunen an, um Sie für eine integrierte Mobilitätsplanung fit zu machen. Denn das Förderprogramm stattet Kommunen neben der finanziellen Mittel auch mit einer Personalstellenförderung und der fachlichen Qualifikation aus. Weitere Förderangebote im Bereich der Mobilitätsplanung sind auf der Förderscouting-Plattform des Fachzentrums zusammengefasst. Hier kann, je nach Vorhaben, gezielt nach hessischen, bundesweitenund europäischen Förderprogrammen gesucht werden. In Kooperation mit der Stadt Oberursel und der Hochschule Rhein- Main begleitet das Fachzentrum das Projekt „pimoo“ (Plattform fürintegrierte Mobilität in Oberursel), um Diskussionen und Entscheidungsprozesse auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene unterstützen und versachlichen zu können.
Gemeinsam starke SUMP-Impulse setzen
Das Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen unterstützt Kommunen konkret bei der Erstellung und Umsetzung von nachhaltigen integrierten Mobilitätsplänen, indem es an Beiratssitzungen teilnimmt und individuell berät. So konnte beispielsweise das „Nachhaltige Mobilitätskonzept (SUMP)“ der Stadt Kronberg im Taunus mit Unterstützung des Fachzentrums beschlossen werden. Bei der öffentlichen Abschlussveranstaltung wurde der Stellenwert eines SUMP dezidiert von den Entscheidungsträgern hervorgehoben. Für dieses Jahr stehen bereits weitere ambitionierte Kommunen in den Startlöchern für die hessische Förderung – das Fachzentrum steht auch hier den Mobilitätsplanern informierend, beratend, ausbildend und vernetzend zur Seite.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Autorin dieses Gastbeitrags ist Kerstin Funk. Sie ist als Projektmanagerin im Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen (beim Projektträger HTAI) in der Abteilung Technologie und Innovation im Themenfeld Mobilität tätig. Ihr Steckenpferd ist das Förderscouting und die Kommunikation.