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Potsdam vorsorglich offline

Die Brandenburger Landeshauptstadt hat einen Cyber-Angriff auf ihre IT festgestellt und vorsichtshalber die Internetverbindung gekappt. Bürgerservice per Telefon und Fax ist weiter möglich. Derzeit überprüft die Stadtverwaltung, ob ihre Computer und Server kompromittiert wurden.

„Die Sicherheitsbehörden haben uns mitgeteilt, dass es eine ernstzunehmende Bedrohung für unsere IT-Systeme gibt. Die Warnung haben wir sehr ernst genommen und sofort präventiv reagiert, um die Daten der Bürgerinnen und Bürger zu schützen“, erklärte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Potsdam schaltete am 29.12.2022 den Zugang zum Internet ab.

Seitdem sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt nicht mehr per E-Mail erreichbar. Außerdem können Bürgerinnen und Bürger keine Fahrzeuge an- oder abmelden, Express-Reisepässe bestellen oder sich Führungszeugnisse ausstellen lassen. Die Urkundenstelle des Standesamtes sowie das Ratsinformationssystem laufen ebenfalls nicht.  

Sicherheitsbehörden des Landes Brandenburg hatten die Stadt gewarnt, dass eine Brute-Force-Attacke gegen sie im Gange sei. Dabei versuchen Kriminelle Passwörter zu knacken, indem sie ein Computerprogramm nacheinander abertausende Wörter und Zahlen in ein Log-In eintragen lassen. Um eine erfolgreiche Attacke zu verhindern, reagiert Potsdam in drei Schritten: Erstens ging die Stadt offline, zweitens überprüft sie die Systeme und drittens wird sie die Sicherheitsstandards anpassen. Danach soll die Stadt Anfang nächster Woche wieder online gehen.

Schubert fordert Investitionen

Um die Herausforderung zu bewältigen, beauftragt die Stadt IT-Sicherheitsunternehmen und IT-Forensiker. Diese sollen die IT-Spezialisten der Kommune unterstützen. Auch lobte die Stadt auf Twitter die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und den IT-Abteilungen der städtischen Unternehmen. Die Stadtwerke Potsdam hatten ebenfalls ihre Systeme vom Netz nehmen müssen. Seitdem verkaufen sie u.a. keine Bahntickets mehr im Internet.

„Der Aufwand, sich gegen diese skrupellosen Kriminellen im Netz zu schützen, wird immer größer“, sagt Oberbürgermeister Schubert. „Das ist lokal in Städten und Kommunen kaum zu bewältigen und das wissen die Angreifer“, fährt er fort. Er sieht Bund und Länder in der Verantwortung und fordert eine Zeitenwende bei deren Investitionen in die Cyber-Sicherheit.

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