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StartSicherheitDem Geldhahn den Hals umdrehen

Dem Geldhahn den Hals umdrehen

Über 52 Milliarden illegale Zigaretten wurden in Europa im vergangenen Jahr konsumiert – ein Anstieg von 1,5 Milliarden Stück. Somit stellt der illegale Handel weiterhin eine lukrative Finanzquelle die für Organisierte Kriminalität (OK) dar.

Laut einem neuen KPMG-Bericht zu den Entwicklungen auf dem europäischen Zigarettenschwarzmarkt befindet sich Deutschland nach wie vor unter den Top fünf Konsummärkten für illegale Zigaretten.  Die Organisierte Kriminalität (OK) passe sich agil an die Marktbedürfnisse an, fokussiere sich bei Fälschungen auf die gefragtesten Marken und verlagere die Produktion zunehmend in die Nähe höherpreisiger, margenstarker Märkte, heißt es in der Pressemitteilung zum Bericht.

„Bei der Organisierter Kriminalität sehen wir gerade durch den wirtschaftlichen Schaden, dass es ein Problem ist, dass auch die Menschen betrifft“, betonte der Bundestagsabgeordnete Marcel Emmerich (Bündnis90/Die Grünen) bei einer Veranstaltung von Philip Morris und dem Behörden Spiegel zur Berichtveröffentlichung. Das Geld fehle dann an anderer Stelle. So könnten dadurch beispielsweise keine neuen Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden. Außerdem fehle es somit an Ausstattungen in Kitas und es fehle Geld an Bahnhöfen und in der Infrastruktur. OK habe somit einen direkten Einfluss auf die Gesellschaft. Der zentrale Weg diese zu bekämpfen liege darin, den Geldhahn abzudrehen. Nach Angaben des KPMG-Berichts können die Steuerausfälle allein durch die Fälschung von Zigaretten auf 16,7 Milliarden Euro innerhalb der EU geschätzt werden.

Auch Thomas Liebel, Bundesvorsitzender der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft, sieht in der Vermögensabschöpfung eines der wirksamsten Mittel gegen OK. Jedoch stehe Deutschland hierbei noch sehr am Anfang. Zum einen fehle es an Befugnissen und Kompetenzen durch entsprechende Gesetzte. Zum anderen würden Kriminelle inzwischen sogar Haftstrafen in Kauf nehmen. „[Die Kriminellen sind] sehr gelassen, da sie ihre Vermögen, die sie durch inkriminierende Gelder angehäuft haben, durch internationale Finanztransaktionen inzwischen beiseitegeschafft haben“, erklärte Liebel. Hier müsse weltweit „dringend“ stärker zusammengearbeitet werden.

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