Europas größter Raketenhersteller MBDA hat auf der Paris Air Show eine neue Drohne (UAV) vorgestellt. Das unter dem Namen One-Way Effector firmierende UAV soll als möglichst kostengünstiger Effektor die Kapazitäten feindlicher Flugabwehren erschöpfen. Das soll Raum für nachrückende Hochwert-Effektorensysteme schaffen.
Hugo Coqueret, Business Development Manager Battlefield bei MBDA, versprach ein kostengünstiges System. Dank Massenproduktion soll es nur einen Bruchteil der Kosten eines Marschflugkörpers verursachen. Um Produktionskapazitäten von bis zu 1.000 Systemen im Monat zu erreichen, ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit einem nicht näher genannten französischen Automobilkonzern ein. Allerdings stellte Coqueret klar, dass es sich dabei nicht um Renault handle.
Um die Produktion möglichst niederschwellig zu gestalten, setzt MBDA auf eine große Anzahl von Off-the-shelf-Komponenten. Konkret handelt es sich bei dem UAV um ein raketengetriebenes, unbemanntes Luftfahrzeug, das in der Lage ist, 40 kg schwere Nutzlasten über eine Entfernung von 500 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von 400 Kilometern pro Stunde zu befördern. Über eine Tarnfähigkeit verfügt das System hingegen nicht. Laut MBDA begann die Entwicklung im Dezember vergangenen Jahres. Der erste Testflug ist für September oder Oktober geplant, die erste Produktionsserie für 2027.
„Der Einweg-Effektor wurde entwickelt, um einem von den französischen Streitkräften geäußerten Bedarf zu entsprechen, und MBDA erwartet, dass die Konsultationen mit der französischen Generaldirektion für Rüstung die Beschaffung zeitnah beginnen werden“, erläuterte Coqueret in Paris.