- Anzeige -
- Anzeige -
- Anzeige -
StartVerteidigungDigitalisierung der ukrainischen Gefechtsstände

Digitalisierung der ukrainischen Gefechtsstände

Vergangene Woche gewährten die ukrainischen Streitkräfte seltenen Einblick in ihre Kommandoposten. Paula Bronstein wurde gestattet, Fotos in den Führungszentralen der Ukraine zu machen, MilitaryLand.net machte die Fotos auf Twitter publik.

Zu sehen ist ein Digitalisierungsgrad, von dem das deutsche Heer nur träumen kann. Während in Deutschland weiterhin vieles am Gesichtspunkt der Sicherheit und Redundanz scheitert, beweisen die ukrainischen Soldaten, dass Digitalisierung auch in einem aktiven Kampf gegen einen überlegenen Gegner nicht nur eine deutliche Kampfwertsteigerung bringt, sondern sich tatsächlich umsetzen und nutzen lässt.

Wie zu sehen ist, wurde ein lokales Netzwerk (LAN) mit einfachen (handelsüblichen) Mitteln realisiert. Statt Punkte auf Karten zu kleben oder künstlerisch wertvolle Sandkästen zu bauen, sind alle Informationen auf Monitoren in Echtzeit zu sehen. Die Einblicke lassen sogar vermuten, dass Informationen über den aktuellen Status aller unterstellten Einheiten in Echtzeit in diesem Kommandoposten vorhanden sind. Drohnen liefern die Bilder, Smartphones die Kommunikation.

Jeder IT-Sicherheitsexperte wird nun – zu Recht – sagen, dass diese Anordnung nicht sicher ist. Sie ist leicht zu lokalisieren, zu stören und abzuhören. Zumindest, wenn sie in einem Zelt aufgebaut wäre. Nur was ist, wenn sie sich in einem Keller oder einem Bunker befindet? Müssen alle Systeme wirklich so ausgelegt sein, dass sie immer und unter allen Umständen ein gleiches Maß an Sicherheit erfüllen?

Die ukrainischen Streitkräfte sagen nein. Wirkung und Überlegenheit auf dem Gefechtsfeld sind wichtiger als Sicherheitsbedenken. Und sie haben damit Erfolg, obwohl sie gegen einen technisch versierten und militärisch überlegenen Gegner antreten. Ohne Digitalisierung hätten sie schließlich noch weniger Chancen auf einen Sieg.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein