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Deutlich kleinere Schutzzonen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verkleinert viele der Schutzzonen um seine Wetterradare. Ab Anfang kommenden Jahres gibt die Bundesoberbehörde fast 90 Prozent der Schutzzonen um ihre Wetterradartürme und Windprofiler für den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen frei. Dadurch soll der Ausbau erneuerbarer Energien forciert werden.

Es handelt sich um den Fünf- bis 15-Kilometer-Radius um 18 existierende und vier im Genehmigungsprozess befindliche Wetterradarstandorte sowie um vier Windprofiler. DWD-Präsident Prof. Dr. Gerhard Adrian erklärte: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Windkraftanlagen im Nahbereich von Wetterradaranlagen können die Qualität unserer Wetterüberwachung und damit von Unwetterwarnungen deutlich stören. Wir hoffen, dass sich nun auch die Windkraftbetreiber kompromissbereit zeigen und uns anonymisierte Betriebsdaten und, falls vorhanden, meteorologische Daten ihrer Anlagen im 15-Kilometer-Radius um Wetterradare überlassen.“ Diese Daten könnten dem DWD helfen, die Störungen der Radardaten durch sich bewegende Rotorblätter etwas auszugleichen. Gleichzeitig wären sie auch hilfreich bei der Verbesserung der Vorhersagen.

Bisher wurde der nationale Wetterdienst bei jeder Windkraftanlage im Umkreis von 15 Kilometer um ein Radar beteiligt. Künftig wird er nur noch im Fünf-Kilometer-Radius Rechtsmittel einlegen. Damit werden gut 16.000 Quadratkilometer für den Bau von Windkraftanlagen für die potenzielle Windenergiegewinnung freigegeben. Wetterradartürme stehen möglichst in hindernisfreien und damit meist exponierten und abgelegenen Regionen. Radarstandorte in höheren Lagen sind oft auch für die Windenergiegewinnung interessant. Möglicherweise kann das hinsichtlich der Fünf-Kilometer-Schutzzone um einen Radarstandort zu einem bleibenden Konflikt mit der Windkraftwirtschaft führen. Adrian sagte dazu: „Wir sind bereit, über die Verlegung von Wetterradarstandorten zu sprechen. Aber erst, wenn grundsätzlich geklärt ist, welche Gebiete in Deutschland als Windkraftvorrangflächen ausgewiesen werden und wir damit Planungssicherheit haben.“

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