Das Projekt FreiburgRESIST ziele darauf ab, die Stadt sicherer zu machen. Um die Nachnutzung der Lösung zu ermöglichen, enthalte sie viel Open Source, erklärt Dr. Renate Häuslschmid. Im Zentrum der Entwicklung stünden stets die Nutzerinnen und Nutzer.
In Freiburg gebe es viele enge Wege. Die Innenstadt sei oft voll. Um unter diesen Bedingungen die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten, könnten digitale Tools und Daten helfen, erklärt Dr. Renate Häuslschmid von der Stadt Freiburg im Breisgau auf dem Kongress Baden-Württemberg 4.0. Sie leitet das Projekt FreiburgRESIST, ein System von mehreren digitalen Tools, die den Prozess von Veranstaltungen unterstützen sollen. Ziel ist es, die Arbeit der Sicherheitsbehörden zu verbessern. „Wir machen mit RESIST Daten digital verfügbar, installieren Sensorik und stellen automatisierte Auswertungen und Echtzeit-Lagebilder bereit,“ berichtet die Projektleiterin.
Datenaustausch per Telefon
Damit soll auch die Kommunikation der Sicherheitsbehörden unterstützt werden. Obwohl Feuerwehr und Polizei so oft und in so kritischen Situationen zusammenarbeiteten, so Häuslschmid, gebe es kein gemeinsames System zum Datenaustausch. Dieser laufe oft noch per Telefon und manuell ab und sei damit langsam und fehleranfällig. „An anderer Stelle wären diese Ressourcen viel besser eingesetzt“, appelliert Häuslschmid.
Beispielsweise könnten Mitarbeitende Förderanträge schreiben. In Freiburg habe das funktioniert. So wird das Projekt FreiburgRESIST vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Gleichzeitig ist Häuslschmid klar, dass nicht alle Kommunen ausreichend Mittel erhalten werden, um solche innovativen Projekte bewerkstelligen zu können: „Deswegen ist vieles von dem was wir machen Open Source.“ Andere Kommunen müssten aber auch bereit dazu sein, die Lösung anzunehmen, anstatt sie selbst zu entwickeln.
Nützliche Lösung
Für FreiburgRESIST hätten die Beteiligten eineinhalb Jahre zur Auseinandersetzung mit dem Projekt gehabt, bevor sie sich auf eine Förderung bewarben. In der Zeit sprachen sie mit den Sicherheitsbehörden, entwickelten ein Systemkonzept und führten Workshops durch. Außerdem wählten sie einen nutzerzentrierten Ansatz, teilt Häuslschmid mit: „So haben wir es geschafft, eine Vision von einer Lösung zu zeichnen, die sehr auf die Bedarfe der Endanwender eingeht.“ Diesen Fokus empfiehlt sie sehr, um Lösungen zu bauen, die im Alltag brauchbar sind – und nicht „in der Schublade landen“.
Abschließend betont die Projektleiterin die Notwendigkeit in den Kommunen Veränderungswillen zu schaffen. Das gehe einerseits „indem wir Visionen schaffen, die so attraktiv sind, dass sie fast schon unwiderstehlich sind“. Andererseits müssten Ängste genommen werden. Die Kommune müsse gewillt sein, Ressourcen zu investieren und den schweren Weg zu gehen. Aber Häuslschmid ermutigt: „Wir nähern uns dem Ganzen lieber in kleinen Schritten als gar nicht.“