Am 21. Oktober fand die offizielle Aufstellungszeremonie des Commander Task Force Baltic (CTF Baltic) im Marinekommando in Rostock statt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine, wohnten der Zeremonie bei.
CTF Baltic hat zwei Hauptaufgaben: maritime Übungsvorhaben und Operationen zu planen sowie von der NATO zugeteilte Seestreitkräfte in Frieden, Krise und Krieg zu führen. Dabei handelt es sich bei dem Stab nicht um eine NATO-Organisation. CTF Baltic ist vielmehr ein nationales Hauptquartier mit multinationaler Beteiligung.
Internationale Zusammenarbeit
Die Führung obliegt zunächst einem deutschen Admiral. Die Position seines Stellvertreters ist gegenwärtig mit einem polnischen Admiral besetzt. Die Funktion des Chefs des Stabes wird durch einen schwedischen Stabsoffizier besetzt. Eine Rotation der Posten muss spätestens nach vier Jahren erfolgen. Den Kern des Personals stellt der nationale Führungsstab, der seit 2019 im Marinekommando in Rostock besteht. Der Stab kann in Friedenszeiten bis zu 180 Dienstposten umfassen. Sollte es zum Krisen- oder Konfliktfall kommen, kann er auf bis zu 240 Posten aufwachsen.
Zurzeit sind Soldatinnen und Soldaten aus Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen und Schweden im CTF Baltic stationiert. Weitere Staaten haben bereits Interesse angekündigt, sich ebenfalls am CTF Baltic zu beteiligen; die formelle Entscheidung steht allerdings noch aus.
„Die Sicherheit der Region Ostsee ist untrennbar mit der Sicherheit ganz Europas verbunden. Die Bedeutung der Region ist vor dem Hintergrund der fortdauernden Aggression Russlands in unserer unmittelbaren Nachbarschaft noch greifbarer geworden“, sagte Pistorius. In einem Bündnisfall könnte hier eine Frontlinie verlaufen.
Kaack betonte die Bedeutung der Aufgabe für die Gesamtverteidigung. „Die Anzahl der Nationen, die sich beteiligen, geht bereits über die der NATO-Ostseeanrainer hinaus. Das ist der klare Beleg dafür, dass die Sicherheit in dieser Region das ganze Bündnis angeht“, so der Inspekteur der Marine.